Oaxaca - Oacaca - Die Reiseseite von Doris und Herbie

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Oaxaca - Oacaca

Aktuelle Reisen > 2021 Mexiko - Guatemala - USA
 
Oaxaca – Oaxaca 04.08.2021 – 31.08.2021
 
 
Die bestellten Waren werden wie gewohnt zuverlässig an die Pforte des Caravan Parks geliefert. Die neuen Schuhe, das Vorgängermodell der bisherigen Variante bewährt sich. Auch die Gasdruckfedern von Outbound sind rasch montiert und funktionieren einwandfrei. Natürlich haben die neuen Federn zur Folge, dass der Widerstand beim Schliessen der Luke etwas grösser ist. Bei einem spontanen Wolkenbruch passiert es, dass der mit Rückspiegelkleber von Sodimac befestigte Handgriff beim ruckartigen Ziehen abfällt. Leider haben wir vergessen, zusammen mit den Federn auch den richtigen Kleber in Holland zu bestellen. Da es Sodimac hier in der Gegend nicht gibt versuchen wir unser Glück bei Autozone. Es gibt sowas wie einen Zweikomponenten Kleber für Rückspiegel und der Griff ist nun wieder befestigt. Ruckartiges Ziehen ist bis auf weiteres verboten. Der neue Insektenschutz für die Eingangstür haben wir im Hornbach gekauft und nach Mexiko mitgebracht. Im Hardwarestore gibt es Magnetband für Kühlschranktüren zu kaufen. Das passt wunderbar ins Konzept. Die Magnetbänder werden an den Seiten auf das Mückennetz geklebt, und es funktioniert wunderbar.
Als etwas schwieriger erweist sich die Installation der mitgebrachten Ventilatoren. Anstelle einer fixen Verschraubung möchten gerne eine Lösung mit Magneten zwischen Tisch und Bett. Hier ist noch etwas Luft nach oben, doch grundsätzlich erfüllt die Einrichtung ihren Zweck.
Da wir nun Zeit haben, unternehmen wir zusammen mit Stéphanie und Serge ausgedehnte Wanderungen in die Berge der nahen Umgebung. Unterwegs im Nationalpark Benito Juarez begegnet uns ein Auto. Der Fahrer hält an und informiert uns, dass sich ca. 1 km weiter ein Puma herumtreibt. Im Weiteren informiert er uns, dass wir hier gar nicht ohne Eintrittskarte wandern dürfen. Auf unsere Frage, wo wir denn im Anschluss die Gebühr bezahlen können, überlegt er kurz und sagt, dass das Büro geschlossen habe. Er würde nun aber ins Tal fahren und Karten besorgen, und uns diese bringen. Wir haben ihn, wie auch den Puma nie wiedergesehen. Wahrscheinlich hat er sich auf der Rückfahrt über die Wirtschaftlichkeit seines Vorschlags Gedanken gemacht, und sich überlegt, dass er den Freitag auch gemütlicher verbringen könnte.
Natürlich fahren wir auch regelmässig mit dem Fahrrad in die Stadt, um in der Bäckerei Boulenc unser Brot zu kaufen. In einem Café treffen wir zufälligerweise auf Claudia und Thomas, die auch auf dem Campingplatz stationiert sind. Die beiden haben sich bei einer Spanischschule über die Möglichkeiten eines Kurses informiert und machen uns gluschtig. Es gibt die Möglichkeit, dass eine Lehrerin auf den Campingplatz kommt. Wir vier könnten zwei Gruppen mit unterschiedlichen Niveaus machen. Anke fühlt sich ebenfalls motiviert und so vereinbaren wir ab Montag für zwei Wochen 1.5 Stunden Mädelskurs und 1.5 Stunden Jungskurs, jeweils von 10:30 Uhr bis 13:30 Uhr. Nun gilt es noch die Geldübergabe- und Gesichtswindelfrage zu klären. Beides kann zu unserer Zufriedenheit geregelt werden und wir freuen uns auf zwei lehrreiche Wochen.
Gespannt warten wir in der Palapa auf unsere Lehrerin Rosa Maria. Der Unterricht passt für uns alle. Rosa ist überaus liebenswürdig und geht sehr gut auf uns ein. Natürlich gibt es auch Hausaufgaben zu erledigen, wie es sich gehört.
Jason, ein ebenfalls auf dem Campingplatz stationierter Kanadier erzählt uns von einer Spezialität, die zurzeit gerade in den Restaurants angeboten wird. Es handelt sich um Chiles de Nogada.
 
«Chiles de Nogada ist ein Gericht, das die Geschichte und Kultur Mexikos veranschaulicht. Einerseits stehen es für Unabhängigkeit und andererseits für endlose Legenden aus der gleichen Zeit. Aus diesem Grund wurde das Gericht kreiert, um nicht nur die Wunder des postkolonialen Mexikos zu repräsentieren, sondern auch die Werte, Bräuche und Traditionen seiner Menschen.
Die Zubereitung besteht aus einer Poblano-Paprika, gefüllt mit gehackten Früchten, getrockneten Samen und Fleisch, gebadet in einer weißen Walnusssauce und garniert mit roten Granatapfelkernen sowie Petersilienblättern.»
Die Herkunft des Gerichts wird in etwa so beschrieben:
«Im Jahr 1821 reiste Agustín de Iturbide nach der Unterzeichnung der Unabhängigkeit Mexikos zusammen mit Juan O'Donojú nach Puebla, um am 28. August an den Feierlichkeiten von San Agustín teilzunehmen. Nach der religiösen Zeremonie wurde Iturbide zu einem großen Bankett eingeladen. Die Augustiner-Nonnen, die in Santa Monica Kloster lebten, waren verantwortlich für das Dessert, «Chilis de nogada». Angeblich existierte dieses Rezept seit 1714 und enthielt verschiedene Zutaten wie Pinienkerne, Apfel, Wegerich, Birne, Pfirsich, Bitter, Mandel und Chili. Die Nonnen nahmen das Rezept und beschlossen, es mit den Farben der Flagge zu dekorieren. Petersilie, Nogada und Granatapfel wurden so zu Repräsentanten mexikanischer Ideale. Auf diese Weise haben die berühmten Chiles de Nogada seit dem Besuch von Agustín de Iturbide in Puebla einen wichtigen Platz auf den mexikanischen Tischen eingenommen.»
So machen wir uns zu siebt auf den Weg ins Restaurant El Milenario, um die Köstlichkeit zu probieren. Da das Restaurant bereits um 19:00 Uhr schliesst müssen wir schon um 17:30 Uhr los. Das bedeutet, dass Stéphanie und ich unsere geplante 10 km Joggingrunde vorverschieben müssen. Wir unterschätzen die Nachmittagshitze komplett und schaffen den Aufstieg auf den Hügel joggend nicht. Wir gehen hoch und versuchen später wieder etwas zu laufen, doch es funktioniert nicht. Völlig überhitzt kommen wir alles gehend auf dem Campingplatz an. Das war wohl nicht die beste Idee, die wir gehabt haben. Knapp erholt starten wir jedoch pünktlich für den Restaurantbesuch. Die gefüllten Paprika sind wirklich sehr lecker.
Am Sonntag starten wir erneut auf eine Wanderung auf einen der Gipfel des nahe gelegenen Höhenzugs. Zuerst müssen wir aufgrund der kürzlich gefallenen Niederschläge und sehr zum Missfallen von Serge ein Sumpfgebiet überwinden, danach eine übelriechende Mülldeponie passieren, bevor uns ein stolzer Reiter, seines Zeichens ehemaliger mexikanischer Armeeoffizier erklärt, dass es keinen begehbaren Weg auf diesen Gipfel gibt. Da hat er aber die französisch-schweizerischen Spürnasen unterschätzt. Wir entdecken die überwachsene Abzweigung, welche zuerst nur wie ein Wasserlauf aussieht, erreichen teils gebückt über einen schmalen Pfad den Gipfel und werden mit einer wunderbaren Aussicht belohnt.
Auch die zweite Unterrichtswoche vergeht wie im Flug. Zum Abschluss gehen wir alle zusammen ins El Milenario zum Mittagessen.
Am Samstag ist wieder einmal Brotkauftag. Mit den Fahrrädern machen wir uns auf den Weg und gehen auf dem Rückweg noch zu Walmart. Dazu gehört natürlich das Käfeli in «The Italian Coffee Company». Über den Bergen wird der Himmel immer schwärzer. Aber bisher hat es uns ja immer gereicht, trockenen Fusses nach Hause zu kommen. Diesmal nicht. Ca. 300 Meter vor dem rettenden Eingang, bereits auf der Lehmstrasse erwischt es uns, und zwar richtig. Ein regelrechter Wolkenbruch ergiesst sich über uns, und innerhalb von Sekunden sind wir klatschnass und aufgrund des matschigen Untergrunds ziemlich schmutzig. Zum Glück haben Stéphanie und Serge unsere Wäsche rechtzeitig in Sicherheit gebracht. So wie wir aussehen, können wir gerade mit den Kleidern unter die Dusche stehen.
Nach einem grauen Sonntag ist für Montag wieder schöneres Wetter angesagt. Wir wollen mit dem Fahrrad zum Monte Alban fahren. Mitten durch den Montagmorgenverkehr, vorbei am Gemüseumschlagplatz und den Holzbretterverkäufern erreichen wir den Fuss des «Monte». Das heisst, ab jetzt geht es bergauf. Es zieht sich ein bisschen in die Länge, aber irgendwann kommen wir beim ersten Schlagbaum an. Wir haben es trotz länger als geplanter Fahrzeit noch in die 400 zugelassenen Besucher pro Tag geschafft.
Die Sonne setzt sich durch und wir geniessen ein paar Stunden in der grosszügigen Anlage. Die Aussicht auf die umliegenden Täler und Höhenzüge ist grossartig.
Zum Abschluss besuchen wir das Museumscafé mit ebenfalls privilegierter Aussicht.
 
Auszug aus Wikipedia:
«Monte Albán war die Hauptstadt der Zapoteken und liegt zehn Kilometer entfernt von der Stadt Oaxaca de Juárez im gleichnamigen Bundesstaat Oaxaca (Mexiko). Monte Albán liegt 2000 m über dem Meeresspiegel auf einer künstlich abgeflachten Bergkuppe und war das religiöse Zentrum der Zapoteken, später der Mixteken. Seine Blütezeit liegt zwischen 300 und 900 n. Chr. Die Anfänge der Besiedlung von Monte Albán lagen nach bisherigen Erkenntnissen im 8. Jahrhundert v. Chr. Erhalten sind umfangreiche Reste von Wohn- und Kultbauten, ein Observatorium, Grabkammern mit Skulpturen und Wandmalereien. 1987 wurde Monte Albán ins UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommen. Am 30. März 2015 wurde die Gedenkstätte in das Internationale Register für Kulturgut unter Sonderschutz der Haager Konvention zum Schutz von Kulturgut bei bewaffneten Konflikten aufgenommen.»
 
Die Anlage ziert auch die 20 Peso-Note.
Diesmal schenken wir den Gewitterwolken wieder mehr Beachtung und kommen nach 40 intensiven Kilometer müde, aber trocken zu Hause an.
Noch macht es wettermässig nicht viel Sinn, uns von hier wegzubewegen. Wir fassen einen Abstecher nach San Cristobal de las Casas im Bundesstaat Chiapas ins Auge. Danach wollen wir nochmals hierher zurückkommen um das Ende der Regenzeit abzuwarten. Doch dazu mehr in ca. einem Monat.
 
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