Oaxaca - Isla Aguada - Die Reiseseite von Doris und Herbie

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Oaxaca - Isla Aguada

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Oaxaca -  Isla Aguada 05.11.2023 – 02.12.2023
 
 
Nach den Dia de Muertos Feierlichkeiten wird es auf El Rancho wieder ruhiger. Auf unserer To Do Liste stehen noch einige kleinere Punkte. Nach fünf Jahren und mehr als 70'000 km müssen wir unsere Reifen ersetzen. Wir klappern einige Händler in der Gegend ab, entscheiden dann aber auch ein bisschen aus Bequemlichkeit, Pepe und Paco zu fragen, ob sie eine gute Adresse kennen. Pepe ist wie immer sehr hilfsbereit und bietet an, am Montag seine Lieferanten für uns anzufragen. Eine Sache mit unserer neuen Batterie lässt Herbie keine Ruhe. Ein Kabel wird sehr heiss. Besser hier noch etwas zu verbessern. Mit dem Velo machen wir uns auf die Suche nach den dafür benötigten Kleinteilen. Sehr zur Freude führt die Tour an unserem Lieblingscafé vorbei. Im Nu sieht der Camper wieder aus wie eine Baustelle, doch diesmal nur von kurzer Dauer.
Obwohl wir mit unserem Storage in Tepotzotlan sehr zufrieden sind, könnte es fürs nächste Jahr eventuell Sinn machen, den Camper während dem Schweiz-Aufenthalt in Oaxaca sehen zu lassen. Wir haben von einem Stellplatz ganz in der Nähe gehört und schwingen uns am Nachmittag erneut auf die Räder, um den Platz auszukundschaften. Dieser wird von einem amerikanischen Paar betrieben uns sieht ganz vernünftig aus. Wir tauschen die Kontaktdaten aus und behalten es uns als eine gute Option im Hinterkopf.
Unterdessen hat Pepe einen Lieferanten für die von uns gewünschten BF Goodrich Reifen ausfindig machen können. Die Reifen müssen vom Händler bestellt und daher im Voraus bezahlt werden. Dies bedeutet für uns erneut eine Velotour nach Xoxocotlan. Das Reifenhaus sieht seriös aus. Hoffen wir, dass es dann auch so ist. Auf dem Rückweg berücksichtigen wir noch Sam’s Club, wenn wir schon gerade in der Gegend sind.
Das Brot ist aufgegessen, erneut ein Grund mit dem Velo die 10 km ins Zentrum von Oaxaca zu radeln. Boulenc ist für Brot eine sehr gute Adresse. Auf dem Weg dahin wollen wir auch noch die bestellten Rücklichter abholen. Gerade wollen wir uns an diesem sonnigen Tag in den blitzsauberen Pool werfen, als es anfängt zu donnern. Unbemerkt hat sich ein Gewitter angeschlichen. So gibt es eine Planänderung und es wird am Camper weitergewerkelt. Am Abend machen wir uns mit dem Velo auf, um in El Tule beim «Portrero» Tacos zu essen. Die Besitzer haben gewechselt, doch das Konzept ist das gleiche geblieben. Für wenig Geld werden wir gut satt. Wir bringen Cali eine Portion mit, «Puro Res, con todo», womit wir ihm wohl eine grosse Freude machen.
Am Morgen, auf dem Weg zur Dusche fängt er mich ab, ganz aufgeregt winkt er mich zur Seite. Im Flüsterton erzählt er mir eine abenteuerliche Geschichte. Ich verstehe kein Wort, versuche an der richtigen Stelle zu nicken, den Kopf zu schütteln oder zu lachen. Vom ganzen Redeschwall bleibt nur «El Polaco» und «Marihuana» hängen. Den Rest kann ich mir ungefähr zusammenreimen. Offenbar hat er den polnischen Mitcamper beim Kiffen beobachtet.
Heute sind wir bei Stefan und Sabine zum Café eingeladen. Bis zum Oaxaca-View Camping sind es ca. 5 Kilometer, was wir gut mit dem Fahrrad zurücklegen können. Natürlich machen wir vorher einen Halt bei Quemen, um etwas Süsses zu Café mitzubringen. Es freut mich ausserordentlich, meinen alten Freund Mandu wiederzusehen. Er hat den Umzug gut überstanden und hat sich auch bestens mit seinen 5 neuen Hunde- und 5 neuen Katzengeschwistern angefreundet. Wir verbringen einen gemütlichen Nachmittag in Sabines Garten.
Kaum ist der Dia de Muertos vorüber, werden überall die Weihnachtsdekorationen hervorgeholt. Walmart und Chedraui überbieten sich mit Sonderangeboten, was uns sehr gelegen kommt. 20% auf den teuren Käse sind nicht zu verachten.
In einer Dusche ist die Packung kaputt. Wir melden es Cali und Herbie hilft den beiden Mexikanern bei der Reparatur. Der Schuldige für den Schaden ist sofort identifiziert. Es war «El Polaco». Das hat man davon, wenn man am Morgen nicht Guten Tag sagt.
Die Tage vergehen mit kleineren Arbeiten, dafür mit grösseren Spaziergängen und Velotouren. An der 190 gibt es ein Lava Auto, der Besitzer winkt uns immer freundlich zu wenn wir vorbeiradeln. Heute stoppen wir, und lassen die beiden Fahrräder putzen. Wir haben in der Stadt auch schon den einen zerfetzten Sattel ersetzt. Es sind Gemeinschaftsfahrräder vom Camping, die Paco und Pepe freundlicherweise kostenlos zur Verfügung stellen. Traurig wie einige der Nutzer mit fremden Eigentum umgehen. Cali hat uns erzählt, dass «El Polaco» eines der Fährräder schon auf dem Dach seines Campers verstaut hat. Ob diese Geschichte stimmt? Man weiss es nicht.
Stefan und Sabine haben in der Altstadt ein gemütliches Strassencafé entdeckt, wo wir gemeinsam zu Abend essen wollen. Wir dürfen mit ihnen im Auto mitfahren, und haben so die Gelegenheit, das Zentrum auch mal am Abend zu sehen.
Llansuser, der Reifenhändler, den Pepe uns empfohlen hat meldet sich. Unsere 4 neuen BF Goodrich sind aus Puebla eingetroffen, und wir vereinbaren einen Termin für die Montage. Am Freitag um 9 Uhr. Kurz darauf schreibt Rosalia uns ein WhatsApp, ob wir nicht schon um 8:55 dort sein können. Klar. Pünktlich sind wir da. Offenbar wurden alle auf 8:55 bestellt. Es ist schon Stau. Kreuz und quer stehen die Wagen vor noch geschlossenen Türen. Sobald diese öffnet stürmen alle rein und drängen sich vor. Höflich stehe ich zurück, und das zahlt sich einmal mehr aus. «Wer sind die Leute mit dem Camionetta?» wird gefragt, die kommen zuerst dran. Das sind wir. Prima. Das ganze dauert doch fast zwei Stunden, und für diese Arbeit Fr. 15.—fällig. Bei der Rückfahrt über die Mittagszeit stellen wir fest, dass die Klimaanlage nicht mehr kühlt. Zufälligerweise fahren wir gerade am Klimaspezialist unseres Vertrauens vorbei. Wir dürfen morgen früh vorbeikommen für einen Check und neues Gas.
Man könnte immer noch ein paar Tage länger bleiben, aber nach fünf Wochen ist es Zeit weiterzuziehen. Wir treffen uns mit Pepe im Café in La Reforma für «die Buchhaltung».
Nach einem letzten Einkauf im Walmart und einem Espresso in der freundlichen Italian Coffee Company nehme wir die 175 in Richtung Veracruz unter die Räder. Kurve für Kurve erklimmen wir das Gebirge bis auf 3000masl. Bei Restaurant Mirador kann man für einen Restaurantbesuch auf dem Parkplatz übernachten. An klaren Tagen muss die Aussicht grandios sein. Heute nieselt es, und im Restaurant ist es kalt und düster. Die Tacos sind schnell gegessen und wir verziehen uns wieder in unser gemütliches warmes Zuhause. Wäre nicht ein Polizeiauto mit Blinklicht stundenlang neben uns gestanden, Türe auf, Türe zu, Türe auf, Türe zu, hätte man sehr gut schlafen können. Was die Jungs da gemacht haben? Keine Ahnung.
Am Morgen werden wir mit gutem Wetter belohnt und so machen wir uns noch vor dem Frühstück auf einem kleinen Wanderweg zu etwas höher gelegenen Aussichtspunkten auf den Weg. Wir gelangen auf einen Fahrweg, der zu einer Ansammlung von Antennen führt. Eine gute Idee, da noch hoch zu gehen, denn erst von dort oben können wir in der Ferne den Gipfel des Orizaba erspähen! Nach einem späten Zmorge geht es weiter in Richtung Meer. Es wird immer grüner, was für einen Unterschied zu der Trockenheit auf der Oaxaca – Seite des Gebirges. Und die Aussicht auf das Nebelmeer ist ebenfalls spektakulär. Noch ein Kafi bei herrlichem Sonnenschein, dann tauchen wir ab. Bald wir klar, dass wir unser Ziel, den Camping bei Mama Güëra heute nicht mehr erreichen. Die Fahrt entlang des braunen Papaloapan ist sehr langsam. Wir stoppen auf einer rieseigen Pemex und suchen nach einem etwas näher gelegenen Ziel. Die Stadt Tlacotalpan sticht uns ins Auge. Es gibt ein Hotel, welches «Overlander» im Garten campieren lässt. Das steuern wir an. Der Empfang ist freundlich. Die Anlage ist riesig, und wir scheinen die einzigen Gäste überhaupt zu sein. Es ist Freitagabend, und ein paar Angestellte schmücken gerade den grossen Saal. Gibt es einen «Evento?». Jaja, morgen, aber nur etwas ganz kleines, keine Sorge. Gut, denn wir wollen 2 Nächte bleiben. Der Ortskern ist bequem zu Fuss erreichbar.
 
https://mexicotravelchannel.com.mx/estados/20210827/tlacotalpan-veracruz-historia-significado-como-llegar/
 
Auszug, übersetzt auf Deutsch (nicht von mir)
Tlacotalpan, die Perle von Papaloapan
 
Tlacotalpan ist eine der schönsten Städte Mexikos , sie wird auch «Perle von Papaloapan» genannt, da sie in der Umgebung dieses Baches entsteht und 1998von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wurde. La Perla del Papaloapan, im 16. Jahrhundert von den Spaniern gegründet, ist eine der farbenfrohsten Städte der Mexikanischen Republik und zeichnet sich durch ihre Bräuche, Traditionen sowie durch ihre Gebäude aus, die in der Zeit gefangen zu sein scheinen Stil neoklassizistisch verliebt sich mit bloßem Auge. Sein historisches Zentrum ist äußerst schön, weshalb es 1998 von der UNESCO zum Kulturerbe der Menschheit erklärt wurde. Zu seinen Hauptattraktionen zählen die Kapelle Unserer Lieben Frau von Candelaria, die sich im Zentrum befindet, sowie einige Gebäude voller Gebäude der Geschichte wie das Salvador-Ferrando-Museum und das Nezahualcóyotl-Theater .
Aber es zeichnet sich nicht nur durch seine Architektur aus, sondern auch durch seinen Lebensrhythmus und Kolonialstil, der sich stark von den traditionellen Sones Jarochos abhebt, Rhythmen, die im 18. Jahrhundert entstanden und ein Produkt der Rassenmischung sowie europäischer, afrikanischer und einheimischer musikalischer Ausdrucksformen sind .
Seine Gastronomie verdient eine besondere Erwähnung und hebt exquisite Gerichte aus Meeresfrüchten wie Tapado de Jolote, Tamal de Cazuela, Piripituche oder Garnelenbrühe, Krabben, Canate (Wanderente) mit Knoblauch-Mojo, Empanadas mit Garnelen oder den typischen gebratenen Reis hervor.

Wir verbringen einen gemütlichen Vormittag bei leider grauem Wetter. Wetteronline verspricht Aufhellungen gegen Abend. Mit etwas blauem Himmel und ein paar Sonnenstrahlen sehen die farbigen Häuser viel besser aus.
Es ist 19:00 Uhr, stockdunkel, totenstill im Hotel seit die Busladung älterer Herrschaften in schönen Trachten abgereist sind. Ob das wohl der Evento war? Kurze Zeit später werden wir eines Besseren belehrt. Im Saal geht Licht an, Live «Musik» ertönt, und Auto um Auto fährt ins Hotelgelände. Die jungen Leute haben Party. Es sei ihnen gegönnt, und wir können ja dann ein andermal wieder schlafen.
Über eine kleine Nebenstrasse erreichen wir das Meer, und den Camping von Mama Güëra. Das Ehepaar ist sehr herzlich, doch einen Campingplatz darf man diesen Ort eigentlich nicht nennen. Wir stehen im «Garten», direkt neben ihrer (für unsere Augen) baufällige Outdoor Küche, umzingelt von Enten, Hühnern, Truthähnen, Hunden und zwei farbigen Leguanen. Letztere gehören nicht zum Haushalt. Im Verlauf des Nachmittags fängt es an zu regnen, und wird für die nächsten zwei Tage nicht mehr aufhören.
Wir machen einen kleinen Umweg zu einem Super Selecto Chedraui um unsere Vorräte aufzufüllen und schaffen es kurz vor Einbruch der Dunkelheit in die Finca Cholula. Es ist eine Kakao-Farm, welche auch Touren anbietet. Leider kann aufgrund des anhaltenden Regen heute Morgen keine Tour stattfinden. So kommen wir zeitig los. Dies ist auch notwendig, denn für die geplanten 185km nach Isla Aguada benötigen wir inklusive zwei drei kurzen Pausen, einer Polizeikontrolle und einem Stau gute sieben Stunden. Der RV Park und Hotel «Freedom Shores» wurde uns von vielen Reisenden empfohlen. Alle sprechen von Thelma, der Besitzerin und lassen Grüsse ausrichten. Empfangen und herumgeführt werden wir von ihrem sehr gesprächigen, freundlichen und leicht esoterischen Enkel Mil. Wir bekommen einen wunderschönen Platz direkt am Meer und unter Palmen. Hier lässt es sich gut ein paar Tage aushalten. Der kleine Ort ist hübscher als der erste Eindruck, den er vermittelt. Gemäss den Erläuterungen unseres Nachbarn gibt es auch viele gute Restaurants. Das Regen hat nachgelassen und das Wetter bessert sich von Minute zu Minute. Die «mexican Airforce» fliegt ihre Runden. Die putzigen Vögel landen auf den im Wasser aufgestellten Schaukeln oder tauchen immer wieder zielgenau ab für den Fischfang. Auch unter dieser Spezies herrscht Neid und Missgunst. Vom Campingstuhl aus lässt sich dieses Schauspiel mit Vergnügen beobachten.
Der 1. Advent steht vor der Tür. Während in der Schweiz das «Schneechaos» herrscht, begehen wir ihn lieber bei sonnigen 30 Grad und einer leichten Brise.
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