Australien - Die Reiseseite von Doris und Herbie

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Australien

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Sydney – Hunter Valley (1.12.04-15.12.04)
Ausser den vielen Behoerdengaengen, welche wir in Sydney zu erledigen hatten, blieb viel Zeit, die wunderschoene Stadt zu besichtigen. Wir unternahmen viele Spaziergaenge durch die geschaeftigen Strassen und erfreuten uns an den Weihnachtsdekorationen. Der Hafen hat sich seit unserem letzten Besuch stark veraendert. Es ist viel gebaut worden. Wir fuhren mit der Faehre nach Manly, an einen der beruehmten Stadtstraende. Nach Bondi, einen weiteren, ebenfalls beruehmten Stadtstrand, gelangten wir mit dem Bus.
Unsere Kontaktperson bei JHBachmann, Ruth, welche uns bei den Formalitaeten fuer das Auto behilflich war, lud uns zum BBQ bei ihr zu Hause ein. Es war eine zusammengewuerfelte Gesellschaft aus ausgewanderten Schweizern, Deutsche, Oesterreichern, Fidjianern und ein paar "echten" Australiern. Als im spaeteren Abend die CD mit Schweizer Volkslieder gespielt wurde, war es Zeit fuer uns zu gehen. Wir hatten das Glueck, dass wir bei Andrew und Jacqui wohnen durften. Dies sind Freunde von Reto und Regi, und wir haben eigentlich nur Geschenke ueberbracht.
In den vergangenen Tagen hat es sehr stark geregnet, und es gabe schwere Gewitter mit Hagel.
Jetzt sind wir im Hunter Valley, noerdlich von Sydney unterwegs. Wir besuchen das Weingut von Mount Pleasant Mc Williams. Das Hunter Valley ist eines der grossen Weinanbaugebiete von Australien. In Cessnock wohnen wir auf dem BIG4 Campingplatz, und sind noch laufend daran, unsere Einrichtung zu optimieren und alles moeglichst platzsparend zu verstauen. Die Weihnachtskarten und dieser Reisebericht muessen geschrieben werden, deshalb haben wir fuer heute einen Ruhetag eingelegt, einen sogenannten Pool-Tag. Doch statt am Pool sitzen wir im Faserpelz an unserem Campingtisch. Die Temperatur ist von gestern ueber 35 Grad auf 20 Grad gesunken. Morgen soll es wieder heiss werden.

Barrington Tops NP – Sydney (16.12.04 – 25.12.04)
Nach dem Hunter Valley fuehrt die Reise weiter in den Barrington Tops Nationalpark. Dieser Park ist sehr gross. Die erste Nacht verbringen wir auf einem Campground im Sueden. Dieser ist mit einer Pit-Toilet, einem sogenannten Plumpsklo ausgestattet. Staendig werden wir von Kakadus, Sittichen und Kockaburras beobachtet. Auf einem Spaziergang durch den Regenwald werden wir von Blutegeln regelrecht ueberfallen.

Am zweiten Tag besuchen wir den oestlichen Teil des Parks, die Gloucester Tops. Es gibt viele Wanderungen durch arktische Birkenwaelder und Regenwald. Am dritten Tag sind wir im Norden, den eigentlichen Barringtion Tops unterwegs. Gegen Abend fahren wir ueber einen holprigen Track auf den abgelegenen Junction Pool Campground. Wie der Name verspricht, bildet der Fluss an dieser Stelle mehrere schone Pools. Da wir unterdessen wirklich eine Dusche noetig haetten, lassen wir uns von der Kaelte des Wassers auf fast 1400 müM nicht davon abhalten, uns zu erfrischen. In der Daemmerung besuchen uns drei Känguruhs.
Am naechsten Morgen fahren wir nach Scone, eine kleine Stadt, die sich das "Horse Capital" nennt. Die Temperaturen erreichen unterdessen fast 40 Grad, und am Horizont ziehen schwarze Wolken auf. Gerade noch rechtzeitig vor dem Hagelgewitter koennen wir unsere Waesche ins Trockene bringen. Dies ist nun unser erster Nachmittag, den wir lesend im Auto verbringen. Das hastig in einer Regenpause gekochte Abendessen verzehren wir stehend unter einem viel zu kleinen Blechdach. Der Wind blaest den Regen fast waagrecht durch den Unterstand.
Am 21. Dezember erreichen wir die Blue Mountains. Am Bahnhof der ZIG-ZAC Railway, einer Touristenattraktion, erhalten wir, dem Rat eines Freundes folgend, eine ungenaue Skizze, welche uns 40 km tief in den Wald, genauer in mindestens zwei weitere Nationaparks hineinfuehrt. Die Strasse wird immer schlechter, die Schlagloecher immer tiefer. In nicht allzuweiter Ferne sehen wir die Rauchsaeule eines Buschfeuers. Am Ende des Tracks gehen wir zu Fuss, bewaffnet mit Taschenlampen weiter. Bald erreichen wir einen alten Tunnel aus der Zeit, als in dieser Gegend noch Kohle abgebaut wurde. In der Mitte des Tunnels schalten wir unsere Lampen aus, und nach einigen Minuten in der Dunkelheit sehen wir tausende Gluehwuermer an den Waenden und an der Decke des Tunnels.
An den folgenden Tagen unternehmen wir einige Wanderungen in den Blue Mountains. Die neueste Attraktion ist eine Schwebebahn aus der Schweiz, die ueber einer Schlucht hin und herfaehrt.
Die Kabine hat als erste und einzige der Welt einen Boden, der auf Knopfdruck durchsichtig wird. Der "Skyway" wurde am 23.12.2004 in Betrieb genommen und hat eine 45-jaehrige Gondel abgeloest.
Die grossen Sommerferien der Australier haben nun endgueltig begonnen, und die Hotels und Capingplaetze zwischen Sydney und Melbourne fuellen sich zusehends. Wir verbringen die 10 Tage vom 23. Dezember bis am 2.Januar 2005 in Revesby Heights. Dies ist ein Vorort von Sydney. (30 Minuten mit dem Zug ins Zentrum) Wir duerfen hier ein Haus und eine Katze von Bekannten hueten, welche in den Norden von New South Wales in die Ferien gefahren sind.

Sydney – Canberra (26.12.04 – 9.1.05)
Die 10 Tage in Revesby Heights vergehen wie im Flug. Wir haben noch einige kleinere Umbauten am Auto vorzunehmen. Fast taeglich fahren wir mit dem City Link in die Stadt und treffen uns ab und zu mit Marianna und Kurt. Wie vorausgesagt ist die Menschenmenge, die sich an Silvester in den Hafen draengt, beachtlich. Wir verbringen den Abend mit Jean Claude und Seline auf der Captain Cook II und geniessen das Feuerwerk. Am 3. Januar verlassen wir "unser" gemuetliches Haus und fahren der Kueste entlang Richtung Sueden. Bedingt durch die Sommerferien der Australier ist das Kuestengebiet ueberfuellt und ueberteuert. Wir besuchen unsere langjaehrigen Freunde Marie und Toni in Berkeley und treffen dort erneut Marianna und Kurt. Sie laden uns zu einem fuerstlichen Essen im "Masters Builders Club" in Wollongong ein.
Was vor 13 Jahren noch ein absoluter Geheimtip war, steht heute bereits im Lonely Planet. Pebbly Beach, wo die Känguruhs an den Strand kommen. Entsprechend voll ist auch hier der Campingplatz, doch wir finden einen freien Platz.  Die Papageien fressen uns die Sonnenblumenkerne aus der Hand. Schon mitten am Nachmittag wagen sich die ersten Känguruhs auf die Wiesen nahe dem Strand. Gegen abend werden es immer mehr. Am nächsten Morgen sind wir sehr frueh auf den Beinen und werden mit mindestens 30 Kaenguruhs belohnt.
Um dem Rummel ein bisschen zu entfliehen, entscheiden wir uns fuer einen Abstecher nach Canberra. Berichten zufolge soll sich hier einiges veraendert haben. Ausgerechnet an diesem Wochenende findet hier das "Sommernats" Autorennen statt, und die Stadt ist voller Jugendlicher (oder auch aeltere), die mit ihren Autos mit droehnenden Motoren und wummenden Stereoanlagen unterwegs sind. In Canberra selbst ist nicht viel los. Wir sehen uns das Regierungsgebaeude an. Es ist sehr prunkvoll. Leider merkt man auch hier eine gewisse Angst vor Terroranschlaegen.

Snowy Mountains – Lakes Entrance (10.1.05 – 18.1.05)
Nachdem wir uns Canberra und Umgebung noch vom 195 m hohen Telstra Turm aus angesehen haben, fahren wir auf dem Great Western Highway in die Snowy Mountains. Aufeinmal merken wir, wie sich hinter uns ein Fahrzeug naehert und uns viel zu lange und zu nahe am Heck klebt. Der Beifahrer des Fahrzeugs probiert, in voller Fahr ein Foto von unserem Schweizer Nummernschild zu machen. Wir haetten nie gedacht, dass wir soviel Aufsehen erregen. Es vergeht kein Tag, wo wir nicht mindestens einmal entweder auf die Nummernschilder, auf den "Left Hand Drive", auf das Dachzelt oder ueberhaupt auf die Ausruestung angesprochen werden.
Im Mount Kosciusko NP campieren wir auf ca. 1400m hohen Sawpit Creek. Es hat viele Kaenguruhs, die auf einer Lichtung grasen. Wir haben das Glueck, zwei sich streitende Kaenguruh-Buben zu beobachten. Am Abend sehen wir, warm eingepackt in drei Schichten funktionelle Hochgebirgskleidung unsere digitalen Bilder auf dem PC an und trinken gemuetlich einen Kaffee dazu. Aufeinmal spuere ich trotz der drei Schichten etwas Pelziges an meinen Beinen. Ein flauschiges Possum hat wohl unsere "Scotchfinger" Guetzi gerochen. Um etwas Zeit zu gewinnen, bis Herbie den Fotoapparat und den Blitz schussbereit hat, will ich ihm gerne ein Stueck des Guetzis abtreten. Das Possum hat es sich aber ein wenig anders vorgestellt, packt meine Hand mit seinen Krallen und beisst mich kurzerhand in den Finger. Natuerlich gewinnt er und hat das ganze Chroemli fuer sich. Zum Dank laesst er sich dann auch geduldig fotografieren.
Am naechsten Morgen fahren wir auf den ca. 1700m hohen Charlotte Pass, der eigentlich gar kein Pass ist, weil die Strasse naemlich oben zu Ende ist. Wir unternehmen eine kleine Wanderung zum Blausee. Es hat viele farbige Wiesen und sogar einige Flecken Schnee. Leider kann man fast nicht stehen bleiben, um die Landschaft zu geniessen; die Fliegen sind dermassen laestig.
Waehrend man wandert, machen sie es sich auf dem Rucksack bequem und lassen sich mittragen, nur um einem dann wenn man stehen bleibt, in die Ohren, Augen und den Mund zu kriechen.
Im Charlotte Pass Village, das im Sommer ziemlich ausgestorben ist, im Winter 5 Skilifte laufen und die Tageskarte AUD 85.-- kostet, trinken wir in einem Restaurant am Kaminfeuer (Gasflamme) einen Kaffee. Wir fahren weiter auf dem Alpine Way, auf einer schmalen, kurvigen Strasse durch die Berge und gelangen so ueber die Great Dividing Range nach Khancoban.

Raymond Island – Melbourne (19.1.05 – 28.1.05)
In der Naehe von Lakes Entrance gibt es eine kleine Insel, Raymond Island. Dort soll es, gemaess Erzaehlungen, tausende Koalas geben. Gespannt fahren wir mit einer winzigen Autofaehre auf das Inselchen. Es gibt nur eine kleine Siedlung und ein paar Schotterstrassen. Im Schritttempo fahren wir in den Wald und halten Ausschau. Es dauert gar nicht lange, bis Herbie den ersten Koala entdeckt. Natuerlich wird dieser sicherheitshalber ausgiebig fotografiert. Wir befahren praktisch die ganze Insel und entdecken mehr als zehn dieser schlaefrigen Tiere, darunter auch eine Mutter mit einem Baby Koala auf ihrem Ruecken!

Erneut zieht es uns in die Berge. Wir fahren ca. 100 km in noerdlicher Richtung, zum Alpine Nationalpark. In Omeo finden wir einen riesigen, aber fast leeren Campingplatz an einem Fluss. Es ist sehr warm, doch in der Ferne sehen wir erste Gewitter. Prompt werden wir in dieser Nacht zum ersten Mal so richtig verregnet. Es hoert auch am naechsten Morgen nicht auf. Zum Glueck kommen wir gerade zur Mittagszeit an einem Hotel im Skiort Dinner Plains vorbei und goennen uns hier am Kaminfeuer eine heisse Kuerbissuppe. Bald lassen wir die alpine Region hinter uns uns fahren auf einer schlammigen Schotterstrasse suedwaerts. Mit dieser Fahrt werden definitiv saemtliche Reinigungsarbeiten am Auto zunichte gemacht. Ein Wegweiser zur Township of Grant, einer alten Goldgraeberstadt macht uns neugierig. Wir erwarten eine Geisterstadt, mit halb zerfallenen Gebaeuden. Leider erinnern nur noch Schilder an die alten Haeuser. Trotzdem eignet sich dieser abgelegene Ort fuer eine Gratisuebernachtung.
Das naechste Ziel ist die Wilsons Promontory. Dies ist der suedlichste Punkt vom australischen Festland. Die "Prom" ist eine huegelige Halbinsel (manche sagen auch gebirgig) und hat wunderschoene Sandstraende. Sie ist bekannt fuer Wanderungen, Vogel- Koala- und Wombatbeobachtungen. Es ist endlich das letzte Ferienwochenende, und der Campingplatz ist erschreckend ueberfuellt. Zum Glueck werden immer ein paar Plaetze fuer Overseas Traveller freigehalten, allerdings ist der Aufenthalt auf zwei Naechte beschraenkt. Wir treffen ein
Schweizerpaar, welches ebenfalls seinen Landcruiser nach Australien verschifft hat. Obwohl es ziemlich kalt wird, lassen wir uns nicht davon abhalten, in der Nacht auf Wombatjagd zu gehen.
Wir sehen einige Wombats und natuerlich auch wieder gierige Possums.
In Melbourne wohnen wir auf dem BIG4 Camping und besuchen die City mit dem Bus/Tram. Leider ist der Victoria Market geschlossen, wo wir gehofft hatten, echten Schweizer Greyerzer Kaese kaufen zu koennen. In der Innenstadt herrscht geschaeftiges Treiben. Auffallend, im Unterschied zu Sydney, sind die vielen gut gekleideten Leute und die vielen kleinen Restaurants und Cafés. Wir holen unsere Post ab und ziehen uns zur Lektuere in ein solches zurueck. Auf dem Federation Square ist eine Grossleinwand aufgebaut, und hunderte Leute schauen das Australian Open und feuern "ihren" Hewitt an.
Am Flughafen von Melbourne treffen wir uns mit Stalders, den Eltern von Herbies Chef. Sie wollen im Mietwagen eine vierwoechige Rundreise unternehmen. Dank unserem Navigationssystem koennen wir die beiden sicher zur Stadt hinaus lotsen und verbringen zusammen einen Nachmittag im klimatisierten Shopping Center. Die Temperaturen sind unterdessen auf 37 Grad angestiegen. Gegen Abend trennen sich unsere Wege, und wir fahren zurueck nach Chelsea, einem suedlichen Vorort von Melbourne. Dort besuchen wir unsere Freunde Conny und Ken Hoppen. Zum Australia Day, den 26. Januar duerfen wir die beiden an ein australisches BBQ begleiten. Die grosse Hitze erspart uns ein Backyard Cricket Game! Wir geniessen ein herrliches Mittagessen mit allem Drum und Dran in der klimatisierten Stube von Ann und Scott. Endlich koennen wir uns auch um unser GPS kuemmern, welches zurzeit knapp die Umrisse des Kontinents anzeigen kann, und gerade mal drei Staedte eingezeichnet hat. Nachdem wir uns die entsprechende Software besorgt haben, merken wir, dass unser Geraet erstens nicht kompatibel ist, obwohl uns das im Geschaeft versichert wurde. Zweitens wuerde der Speicher des Geraets nicht mal ausreichen, einen zehntel der Tasmanienkarte zu uebertragen, obwohl uns im Geschaeft versichert wurde, dass wir problemlos einen ganzen Staat uebertragen koennen. Gleichzeitig wurden wir aber auch darauf aufmerksam gemacht, dass wir die Software auf gar keinen Fall
zurueckbringen koennten, falls irgendetwas nicht gehen sollte. Sicherheitshalber haben wir uns das ganze vor dem Kauf auch noch von der Schweizer Garmin Vertretung bestaetigen lassen. Zufaelligerweise finden wir die Garmin-Vertretung vom Staat Victoria ganz in unserer Naehe. Von den zwei verbleibenden Moeglichkeiten, entweder die Software wegzuwerfen, oder ein kompatibles GPS zu kaufen, entscheiden wir uns zaehneknirschend fuer letztere, da wir ein wirklich guenstiges Angebot bekommen.

Auf dem Weg in die Yarrangobilly Caves, unserem naechsten Ziel, kommen wir an Australiens hoechstgelegener "Stadt" vorbei. Das Kaff heisst Cabramura und liegt auf ca. 1480 m. Es hat eine Post, ein Laden, eine Tankstelle und eine Ansammlung von Einheitsfertighaeusern. In den Yarrangobilly Caves machen wir eine "Self Guided Tour" durch eine Tropfsteinhoehle. Wer sich jetzt eine abenteuerliche Kletterei und Kriecherei vorstellt, taeuscht sich. Es hat einen gepflasterten Fussweg mit Gelaender, alles ist mit Licht, Bewegungsmeldern und vielen Informationstafeln ausgestattet. In der Nähe der Hoehle hat es, und das war der eigentliche Grund unseres Besuchs, einen Thermalpool, welcher von einer Quelle gespiesen wird, und ca. 28° warm ist. Zurueck an der Kueste machen wir zwei Tage Halt in Merimbula. Dies ist einer unserer Lieblingsorte. Es ist eine kleine Stadt mit sehr viel Charme und es hat wunderschoene Straende. Das Wetter ist ideal, ein wolkenloser Himmel, eine sanfte Brise und ca. 28°. Die umliegenden Nationalparks sind ebenfalls ein beliebtes Ferienziel der Australier, und campieren geht nur mit Vorausbuchung. Mit Glueck erwischen wir noch ein Plaetzchen im Bourda Nationalpark etwas weiter noerdlich. Auf einem Standspaziergang koennen wir Delfine und Seehunde (wahrscheinlich "New Zealand Fur Seals) beobachten.
Den hoffnungslos ausgebuchten Ben Boyd NP besuchen wir dann nur als Tagesbesucher. Die Kuestenlandschaft ist wunderschoen. Wir wandern zu den Pinnacles, erodierte Felsformationen.
Vom Aussichtspunkt sieht man im Hintergrund das Meer und den weissen Longbeach.
Der Princess Highway verlaeuft nun nicht mehr der Kueste entlang, sondern ca. 30 km davon entfernt. Stichstrassen fuehren in die Kuestenorte, wovon wir Mallacoota und Bemm River
besuchen. Bei Mallacoota verlassen wir New South Wales und kommen nach Victoria.
In Lakes Entrance, dem oestlichen Ende der 90 Mile Beach machen wir auf dem BIG4 Caravan Park erneut zwei Tage Pause. Wir wollen anlaesslich meines Geburtstags auswaerts essen gehen.
Am Abend des 28. Januar verladen wir unseren Toyota auf die Spirit of Tasmania, einer "Superfast III"-Faehre, welche auch zwischen Deutschland und Finnland, und Belgien und Schottland verkehrt. Wir selbst uebernachten auf Cruise Seats, welche aeusserst unbequem sind. Obwohl verboten, schlafe ich schlussendlich auf dem Fussboden.

Tasmanien Teil 1 (29.1.05 – 3.2.05)
Am fruehen Morgen erreichen wir Devonport in Tasmanien. Da wir spaetestens auf der Faehre saemtliche Fruechte und Gemuese essen oder wegwerfen mussten, muessen als erstes unsere Vorraete wieder aufgestockt werden. Danach holen wir uns eine tasmanische Tageszeitung und goennen uns ein Cappuchino. Aufgrund des Wetterberichts fahren wir als erstes entlang der
Nordkueste Richtung Westen, nach Stanley. Dieser Ort hat schon mehrmals den "Tidiest Town of Australia" Award gewonnen. Es ist auch tatsaechlich ein sehr schmucker kleiner Ort, vor dem "Nut", einem abgeflachten Vulkankegel. Ein steiler Wanderweg oder ein gemaechlicher Sessellift fuehren hinauf. Wir wandern selbstverstaendlich. Der ganze Aufstieg dauert nicht mehr als 15 Minuten, aber die Aussicht ist toll.
Wir fahren weiter bis an die Westkueste, welche nicht sehr stark besiedelt ist, und wird als das Ende der Welt bezeichnet. Zwischen hier und Suedamerika befindet sich die laengste Strecke offene See. Am Ende der Great Western Exploerer Road, (einer 71 km langen Piste ohne Natelempfang! Unvorstellbar, nicht wahr!), gibt es eine uralte Faehre, welche uns ueber den Pieman Fluss langsam wieder in bewohntere Gegenden zureuckbringt. Gegen Abend erreichen wir bei wolkenlosem Himmel den Cradle Mountain Nationalpark. Nur an drei Tagen im Monat soll hier die Sonne scheinen! Aus diesem Grund fahren wir natuerlich sofort die 7 km bis zum Taubensee, um den Cradle Mountain zu sehen. Obwohl nur ca. 1640 m, sieht er aus wie ein richtiger Berg. Ein wunderschoenes Fotomotiv. Auf der Rueckfahrt zum Campingplatz sehen wir ein paar Wombats, welche ihre Hoehle noch bei Tageslicht verlassen haben. Am spaeteren Abend rennen sogar einige der quirligen tasmanischen Teufel auf unserer Campsite herum. Am zweiten wolkenlosten Tag beim Cradle Mountain unternehmen wir eine 5.5 h Wanderung. Die vortaegigen Wombatsichtungen und die vielen Hoehlen lassen auf einige gute Fotos hoffen!
Auf gebirgigen Strassen fahren wir ostwaerts und erreichen das Tamar Valley, mit seinen Weinguetern. Die angekuendigte Schlechtwetterfront holt uns ein. Im ganzen suedlichen Australien
werden zurzeit langjaehrige Schlechtwetterrekorde gebrochen. Wir entscheiden uns, in Launceston in einem Cabin zu uebernachten. Dies ist eine sehr gute Entscheidung. In Launceston hat der Wind das Dach eines Schulhauses und einige andere Daecher weggerissen. Unser Cabin bleibt unversehrt.

Tasmanien Teil 2 (4.2.05 – 18.2.05)
Erst im Nachhinein erfahren wir aus den Zeitungen, wie gut es wirklich war, in einem Cabin zu uebernachten. Offenbar hat der Sturm des Jahrhunderts stattgefunden. Die Spirit of Tasmania, die Faehre vom australischen Festland nach Tasmanien musste in dieser Nacht wegen 20m hohen Wellen nach Mebourne zurueckgeschleppt werden. Die Gaenge standen unter Wasser, die
Kotztueten sind ausgegangen, und die Passagiere hatten Todesaengste.
Im Mount William Nationalpark sehen wir zum ersten Mal einen Echidna, den scheuen Schnabeligel. Im Campground finden wir einige im Stich gelassene, vom Sturm zerfetzte Zelte und von Baeumen zerschlagene Wohnwagen vor. Auf den Wiesen koennen wir in der Abenddaemmerung Herden von Kaenguruhs beobachten.
Nach einem Regentag erreichen wir Coles Bay und den Freycinet Nationalpark. Wir und viele weitere Touristen wandern zum Lookout, um die bekannte Wineglassbay zu bestauenen und zu fotografieren. Wir verlaengern die Wanderung bis zur Bay hinunter und zum Hazards Beach, wo wir schoene grosse Muscheln fuer unsere Sammlung finden. Eine noch spektakulaerere Aussicht
auf die Wineglassbay soll man vom Mount Amos aus haben. Diese Wanderung muessen wir kurz vor dem Gipfel abbrechen. Die Kletterei ueber glitschige Felsen wird Doris zuviel. Wir treffen Monique und Sascha aus Bern. Die beiden reisen seit fast zwei Jahren im eigenen Landcruiser, mit Schweizernummernschild, durch Suedamerika und Australien. Sie sind mit Doris und Marcel aus Oesterreich unterwegs, und wir verbringen zu sechst einen lustigen Abend. Wir wissen nun, dass die Schweizer und die Oesterreicher sehr viele Gemeinsamkeiten haben. Unter anderen sind dies auch die Farben in der Nationalflagge. Der kleine feine Unterschied besteht aber darin, dass WIR ein Plus in der Flagge haben und SIE ein Minus. Wir fahren in den Suedosten, auf die Tasman Peninsula und nach Port Arthur. Port Arthur war im 19. Jahrhundert ein Hochsicherheitsgefaengnis fuer die Englaender. Mehrfache Moerder sowie Kinder, welche sich nichts weiter als den Diebstahl von Brot zu Schulden kommen liessen, wurden aus England dahin deportiert. Die alten Gebaeude sind zum Teil noch erhalten geblieben, und mann kann mehrere Stunden dort verbringen und anschaulichen Geschichtsunterricht geniessen. In der Nacht gibt es auch eine "Ghosttour", auf welche wir aber verzichtet haben, obwohl (oder gerade deswegen) im Visitor Centre einige Fotos von Besuchern dieser Tour veroeffentlicht sind, welche tatsaechlich Geister gesehen haben sollen. Wie auf unseren Fotos ersichtlich ist, kann Geschichtsunterricht auch sehr ermuedend sein.
Vom Suedosten fahren wir in den Suedwesten. In diese Ecke der Insel locken uns unter anderem erneut heisse Quellen. Wiederum ist der Badepool "nur" 28 Grad warm. Bei einer Lufttemperatur von unter 20 Grad ist dies aber sehr angenehm. Ausserdem gibt es danach eine heisse Dusche. Ein weiterer Anziehungspunkt ist der brandneue Airwalk der Tasmanian Forestry. Ein ca. 600 m langer Spaziergang fuehrt durch die Baumwipfel eines Regenwalds.
Nun ist es Zeit, die Hauptstadt Hobart zu besuchen. An diesem, durch den Regatta Day, verlaengerten Wochenende finden auch das "Wooden Boat Festival", ein Pferderennen, die Regatta und ein paar weitere kleine Festivitaeten statt. Die Stadt ist daher ziemlich lebendig und viele Unterkuenfte sind ausgebucht- oder gar ueberbucht. Zudem findet, wie jeden Samstag, der farbenfrohe Salamanca Market statt, welchen wir uns, als Marktfans, natuerlich nicht entgehen lassen. Etwas ausserhalb der Stadt befindet sich der wunderschoene Royal Botanical Garden.
Wir machen uns nun auf den Weg Richtung Norden. Im Mount Field Nationalpark wandern wir durch wunderschoenen Regenwald zu den Russell Falls Der Weg zu den Lady Baron Falls fuehrt ueber den Tall Tree Loop, wo es, wie der Name schon verraet, viele, bis 80 Meter hohe, uralte Swamp Gumtrees hat. Die hoechsten und aeltesten unter ihnen sollen schon gewaschsen sein, bevor Abel Tasman 1642 die Insel entdeckte, und sie nach seinem Boss "Van Diemens Land" nannte. Diese Baeume sind sehr beeindruckend. Am Abend campieren wir an einem kleinen Fluss und sehen einen Platypus, das sehr sehr scheue Schnabeltier. Wir erhalten auch Besuch von den kleinen Pademelon Wallabies und von vorwitzigen Brushtailpossums.
Im suedlichen Teil der Cradle Mountain World Heritage Area befindet sich der Lake St. Claire. Bereits das Picnic am Mittag finden wir hier etwas ungemuetlich. Ein Blick auf das Thermometer sagt uns auch warum. Die Temperatur ist von herrlichen 25 Grad auf 12 Grad gesunken. Der Wetterbericht verspricht Regen. Wir beschraenken uns auf ein paar kurze Spaziergaenge, unter anderem zur Platypus Bay, wo wir tatsaechlich bereits am Nachmittag ein paar dieser sonst eher nachtaktiven Tiere beobachten koennen. Wie versprochen setzt gegen Abend der Regen ein, und da wir uns auf dem schlechtesten ausgeruesteten Zeltplatz ganz Tasmaniens befinden, gibt es auch keine Moeglichkeit, es sich irgendwo in einer Campkueche oder unter einem Unterstand gemuetlich zu machen. Wir sitzen unter unserem kleinen Vordach, welches eigentlich eine Sonnen- und keine Regenstore ist, und kochen, warm eingepackt bei nur noch 6 Grad unsere Pesto-Spaghetti. Seit ein paar Tagen muessen wir uns auch auf eine Kochplatte beschraenken, da die zweite durch einen kleinen Brand, verursacht durch ein Loch in der Benzinleitung, voruebergehend ausser Betrieb ist. In Melbourne muessen wir uns dann um die Beschaffung eines neuen Schlauchs kuemmern. Am Morgen ist das Wetter nicht besser, im Gegenteil, es schneit
auch noch ein bisschen. Erst gegen Mittag gibt es erste Aufhellungen, und wir wagen ein paar kurze Wanderungen im Franklin Gordon Wild Rivers National Park. Am Nachmittag erreichen wir die Gold- und Kupferminenstadt Queenstown. Die Landschaft hier ist erschreckend karg im Vergleich zu dem dichten Regenwald, durch den wir kurz vorher gefahren sind. Der ganze Wald wurde per Kahlschlag abgeholzt, und das Holz zur Betreibung der Schmelzoefen verwendet.
Schon sind die zweieinhalb Wochen auf Tasmanien vorueber und wir muessen am Abend des 17. Februar in Devonport die Faehre zurueck nach Melbourne nehmen. Wir hoffen auf eine ruhige Ueberfahrt. Von den schrecklichen Cruise Seats wollen wir allerdings diesmal nichts mehr wissen. Wir schlafen auf den viel bequemeren Sofas in der Bar auf Deck 7. Da ab 5 Uhr die Musik wieder spielt und die fruestueckenden Passagiere mit Geschirr herumklappern und durch die Gaenge wandelen, ist an Schlaf nicht mehr zu denken. Wir werden aber mit einem wunderschoenen Sonnenaufgang und einen herrlichen Blick auf die Skyline von Melbourne entschaedigt.

Melbourne – Mc Laren Vale (19.2.05 – 7.3.05)
Nach unserer Ankunft am fruehen Morgen auf dem "Festland" fahren wir nach St. Kilda, wo wir das Auto fuer AUD 7.--den ganzen Tag stehen lassen koennen. Mit dem Tram fahren wir nach Melbourne in die Innenstadt und fangen sofort mit dem Abklappern der vielen Camping- und Ausruestungslaeden nach dem verbrannten Benzinschlauch an. Es stellt sich heraus, dass offenbar niemand die Marke PRIMUS verkauft. Wir koennen aber die Adresse des Generalimporteurs ausfindig machen. Dieser ist zum Glueck nicht weit von Melbourne entfernt und soll auch solche Schlaeuche am Lager haben. Auf diese gute Nachricht hin verwoehnen wir uns im Queen Victoria Markt mit einer herrlichen deutschen Bratwurst mit Sauerkraut. Gegen Abend fahren wir nach Mornington, wo wir fuer ein paar Tage bei unseren Freunden Margaret und Peter wohnen werden. Wir haben die beiden seit fast zehn Jahren nicht mehr gesehen, und die Freude beim Wiedersehen ist  gross. Wir werden fuerstlich bekocht. Vom Ruecksitz des Landrovers aus koennen wir eine Rundfahrt in der Mornington Peninsula geniessen. Die drei Tage vergehen wie im Flug und wir fahren bereits wieder zum Melbourne Airport, wo wir noch die Familie Stalder treffen und uns uns von ihnen verabschieden wollen. Bereits von weitem fallen uns die vielen Leute auf, die ratlos vor dem Terminal der Virgin Blue herumstehen. Einige Polizei-, Feuerwehr- und Krankenwagen lassen nichts Gutes verheissen. Das Terminal ist wegen Gasalarm geschlossen.
Zum Glueck ist der International Airport nicht betroffen. (Der Gasalarm war, wie sich im Nachhinein herausgestellt hat, nichts als heisse Luft und Massenhysterie).
Wir fahren entlang der Great Ocean Road, einer der schoensten Kuestenstrassen in Australien. Aussichtspunkte wie die 12 Apostel und die London Bridge locken natuerlich viele Touristen an, und die Helikopter fuer die Ruendfluege sind staendig unterwegs. Leider spielt das Wetter nicht ganz mit, und schon bald erreichen wir Warnambool, wo wir unsere Vorraete erneuern, Diesel auffuellen, und uns fuer AUD 28.-- einen Familienhaarschnitt leisten. Ab jetzt geht es zunaechst mal wieder nordwaerts, zum Grampians Nationalpark. Am fruehen Morgen koennen wir in der Naehe des Campingplatzes eine Herde der Great Eastern Grey Kaenguruhs beobachten und fotografieren. Tagsueber sehen wir uns einige Aussichtspunkte an und machen ein paar kleinere Wanderungen, unter anderem zu den MacKenzie Falls. Am Sonntagmorgen sitzen wir gemuetlich bei einer Tasse Kaffee in der Sonne, waehrend ringsherum ausgiebig gefruehstueckt wird. Dies lockt die Kockaburras an, und die frechen Voegel stibiezen ueberall den Speck von den Tellern. Wie es sich gehoert, wird diese Beute natuerlich vor dem essen noch "getoetet", indem sie mehrmals ueber einen Ast geschlagen wird. Am Nachmittag unternehmen wir eine 12 km Wanderung auf den Mount Stapylton. Das Wetter ist wunderschoen, und nicht zu heiss. Der Weg fuehrt durch den Busch und ueber Felsen, und vom Gipfel aus hat man eine herrliche Rundsicht auf die Grampians und das umliegende Flachland.
Auf dem Weg nach McLaren Vale finden wir zufaelligerweise die "Heimat der Red Tailed Black Cockatoos". Sie sollen sich in Edenhope auf dem Golfplatz aufhalten. Natuerlich fahren wir dorthin, aber leider machen sich diese seltenen Kakadus sehr rar, und wir lassen uns sagen, dass sie wirklich nur sehr selten zu sehen sind. In einer kleinen Stadt finden wir den groessten bluehenden Eukalyptusbaum der suedlichen Hemisphaere. Ansonsten fuehrt der Weg durch sehr karges und trockenes Land, bis wir die Adelaide Hills und die Rebberge von McLarenVale erreichen. Wir besuchen hier Edith und John, welche wir ebenfalls auf unserer letzten Reise kennengelernt haben. Auch hier werden wir mit offenen Armen empfangen und koennen uns im Westfluegel ihrer bescheidenen Huette ausbreiten. Natuerlich haben wir auch ein eigenes Badezimmer und eine separate Toilette. Die beiden haben fuer die naechsten Tage ein richtiges Sightseeing Programm fuer uns ausgearbeitet. Hier geniessen wir vom Ruecksitz eines geraeumigen Holden Statesman aus eine Rundfahrt durch die Fleurieu Peninsula und Victor Harbour, wo wir sogar ein paar Pinguine sehen. Auf dem Weingut von Dom Scarpantoni ist eine private, vom Chef persoenlich gefuehrte, Tour organisiert. Wir werden mit italienischer Gastfreundschaft und erlesenen Tropfen verwoehnt. Johns Schwester betreibt in Adelaide ein Touristenbusunternehmen und wir werden auf eine Stadtrundfahrt eingeladen. Am Nachmittag schlendern wir durch den Central Market, nachdem wir im Casino ausgiebig zu Mittag gegessen haben. Wir finden echten Schweizer Greyerzer Kaese und richtiges Brot, und koennen so den Australiern ihr erstes Kaesefondue zubereiten. In einem riesigen Bottleshop finden wir sogar halbwegs akzeptablen Kirsch aus Kroatien. Nach einem kalten Tag auf der Delfintour auf dem Port Adelaide River schmeckt das Fondue wunderbar. Johns Sohn Nick besitzt am Murray River ein Ferienhaeuschen. Ein bisschen zu frueh nach einem Fondueaend brechen wir am naechsten Morgen dahin auf.
Wir geniessen eine Fahrt mit dem Speedboat. Wunderschoene Eukalyptusbaeume, Weiden und Sandsteinfelswaende sind gute Fotomotive. Neben vielen Wassersprotmoeglichkeiten ist der Fluss auch ein Hausbootparadies. Bereits Mitte Nachmittag muessen wir zurueckfahren, da wir am Abend Edith und John an eine Geburtstagsparty begleiten duerfen.
Nach einem richtigen Sonntagsfruestueck mit Scones, Konfituere und Schlagrahm verlassen wir McLaren Vale Richtung Port Augusta. Nach so einer Woche ist nun wieder strengste Diaet angesagt.

Port Augusta – Kalgoorlie (8.3.05 – 19.3.05)
Schon kurz nach unserer Ankunft in Port Augusta faengt Herbies Nase zu tropfen an. Verstopfte Sinushoehlen verursachen Kopfschmerzen und wir legen einen weiteren Ruhetag ein. Im Woolworths versorgen wir uns mit Erkaeltungsmedizin, danach ist fuer den Patienten Zeltarrest verordnet. Auf dem Weg zur Besserung verlassen wir schliesslich Port Augusta und fahren nordwaerts in die Flinders Ranges. Die Temperaturen liegen bei ca. 36 Grad. Aus diesem Grund starten wir die Wanderung auf den Mount Ohlsen Bagge erst in den fruehen Abendstunden.
Der Aufstieg zieht sich krankheitsbedingt etwas in die Laenge, aber die herrliche Aussicht auf den Wilpena Pound und die Ranges war die Muehe auf jeden Fall wert. Auf dem Gipfel wird alles fuer das obligatorische Internetfoto vorbereitet. Die Kamera wird gerichtet, ich druecke den Ausloeser und renne an meinen Platz, doch oh Schreck, die Kamera macht den Abflug, schlaegt auf dem Felsen auf und landet in einer Spalte. Ein paar Kratzer am Gehaeuse sind gottseidank die einzigen Schaeden, die wir feststellen koennen, und somit kommt das Foto doch noch zustande. Kurz vor dem Eindunkeln erreichen wir den Campingplatz. Die Fahrt durch das Bunyeroo Valley auf dem Weg nach Arkaroola ist sehr schoen und ziemlich einsam. Ab Wilpena gibt es keine geteerten Strassen mehr, und bei diesem geringen Verkehrsaufkommen wage sogar ich mich ans Steuer. Wir sind zeitlich gut drin, und machen einen Abstecher in die Chambers Gorge. Hier wird die Strasse zum Weg und fuehrt auch ab und zu durch das Flussbett. Als es nicht mehr weiter geht, parken wir und wollen die Schlucht zu Fuss weiter erkunden. Ein pfeifendes Geraeusch, naemlich das Entweichen von Luft aus einem unserer Reifen stoppt uns aber in unserem Vorhaben. Gleich zwei Schrauben im gleichen Pneu haben wir eingefahren. Sofort giessen wir Abwaschwasser ueber den Reifen und lokalisieren so die undichten Stellen. Danach kann Mechaniker Herbie die Loecher mit dem Superspezialflickzeug abdichten und der inzwischen ganz flache Reifen wird mittels Kompressor wieder aufgepumpt. Auf die Wanderung verzichten wir nun und verlassen die Gorge sofort. In Arkaroola, ein sehr kleiner und sehr abgelegener "Ort" in den Gammon Ranges passiert, was eigentlich schon vorauszusehen war. Naemlich meine Nase faengt an zu tropfen, und die verstopften Sinushoehlen druecken auf meine Zaehne. Da wir die Medizin noch auf Vorrat haben, koennen wir trotzdem am naechsten Tag weiterfahren bis nach Leigh Creek, wo wir unsere Vorraete an Nahrung, Wasser und vorallem Papiertaschentuecher fuer die Fahrt auf dem Oodnadatta Track auffuellen. 864 Pistenkilometer entlang der alten Ghaneisenbahnstrecke liegen vor uns. Ruinen der alten Stationen, wo Wasser gepumpt und in die Lok gefuellt wurden, koennen besichtigt werden. Eine
weitere Attraktion ist ein grossflaechig angelegter Skulpturenpark, wo verschiedene, namenlose Kuenstler ihre Ideen verwirklicht haben. Das Eingangstor beispielsweise ist ein der Laenge nach aufgeschnittener VW-Bus. Am Aussichtspunkt auf den riesigen Lake Eyre, der leider nur alle 20 - 30 Jahre Wasser hat, essen wir trotz fast 40 Grad im Auto zu Mittag. Unzaehlige Fliegen
vermiesen das draussen essen gruendlich. Am Nachmittag erreichen wir das Highlight des ersten Tages, die Coward Springs. Bei 40 Grad sind die 30 graedige Quellen eine willkommene Abkuehlung. Wir treffen ein australisches Paar aus Coober Pedy. Die fahren bloss fuers Wochenende an diesen Ort, 250 km hin, und 250 km wieder zurueck. Zum Uebernachten haben wir uns ein auf der Karte eingezeichnetes Buschcamping ausgesucht. Das finden wir nicht, aber die Algebuckina Bridge, eine alte Eisenbahnbruecke ueber einem ausgetrockneten Flussbett eignet sich vorzueglich. Ein unglaublicher Sternenhimmel an diesem idyllischen Ort entschädigt uns fuer die Fliegenplage. Frueh am naechsten Morgen erreichen wir das Highlight des zweiten Tages, das Pink Roadhouse von Oodnadatta. Gute 200 km spaeter erreichen wir Marla am Stuart Highway. Nach einer Tankfuellung und einem kuehlen Drink machen wir uns auf den Weg zum Ayers Rock, oder Uluru. In Yulara, dem Ayers Rcok Resort legen wir einen Ruhetag ein. Ausser dem "Climb" sind keine Aktivitaeten geplant. Pool, Shopping und Faulenzen sind angesagt. Aufgrund der grossen Hitze ist der Aufstieg auf den Ayers Rock nur von morgens um halb sechs bis acht Uhr moeglich. Ein bisschen besorgt, wir seien dann die einzigen, die den Wunsch der Aborigines, nicht hinaufzusteigen, nicht respektieren wollen, naehern wir uns gegen acht dem Ayers Rock. Unsere Sorge war unbegruendet. Hunderte hangeln sich auf dem steilen Weg der Kette entlang zum Gipfel. Die Aussicht von dort oben ist herrlich, und alles ist unerwartet gruen.
Nachdem wir uns das Permit besorgt haben, um Aboriginal Land durchfahren zu koennen, starten wir den zweiten Teil unserer Staubstrecke. Bei den Olgas, oder Katja Tjuta geht es links, und vor uns liegen weitere 1160 km Piste bis zur naechsten Ortschaft in Westautralien. Die Great Victoria Desert ist wunderschoen, eine richtige Farbenpracht. Bald schon treffen wir die ersten Kamelherden, Emus und Riesenechsen an. Da campieren auf Aboriginalland grundsaetzlich nicht erlaubt ist, uebernachten wir im Roadhouse, in der Naehe der Warburton-Mission. Erstaunlich sind die vielen Autowracks, die die Strasse saeumen. Wir fuehren eine repraesentative Zaehlung auf 80 km durch und sehen 40, zu Schanden gefahrene und achtlos am Strassenrand parkierte, spaeter angezuendete Autowracks. Am Abend des zweiten Tages erreichen wir Laverton. Von hier aus sind es noch 320 km bis zu den Goldfeldern von Kalgoorlie.
Die 30'000 Einwohner Stadt Kalgoorlie-Boulder erscheint uns fast schon hektisch. Auf dem Big4 Camping muss unser Landcruiser nun in muehsamer Handarbeit vom roten Staub, der durch saemtliche Ritzen eingedrungen ist, befreit werden. In der Goldmining Hall of Fame erleben wir ein bisschen Goldrausch. Wir koennen mit dem Lift in einen 30 m tiefen Minenschacht hinunterfahren und sehen beim Goldgiessen zu, koennen sogar selber ein wenig (erfolglos) goldwaschen und uns im Kino die Geschichte des Goldrausches in Australien ansehen. Der Lookout auf den Superpit, eine gewaltige Tagbaumine ist unglaublich. Die Mine ist 3 km lang, 1.5 km breit und 300 m tief.

Esperance – Perth (20.3.05 – 18.4.05)
Der Goldfields Highway fuehrt uns direkt und immer geradeaus Richtung Sueden nach Esperance, einem Kuestenort mit ca. 13000 Einwohnern. Die Stadt selber hat nicht allzuviel Charme, dafuer ist ihre Umgebung umso reizvoller. Ostern steht vor der Tuer, und die Zeit der ueberfuellten Campingplaetze fanegt wieder an. Mit etwas Glueck koennen wir uns von Karfreitag bis Ostermontag auf dem BIG4 einen Platz reservieren. Die verbleibenden Tage wollen wir in den umliegenden Nationalparks verbringen. Zuerst fahren wir ins Cape le Grande. Das Camp liegt etwas erhoeht ueber der Lucky Bay. Das Wasser ist kristallklar und die Farben von helltuerkis bis dunkelblau, der Strand ist schneeweiss. So eine wunderschone Bucht gefaellt natuerlich auch den Kaenguruhs. Sie knabbern an angespuelten Wasserpflanzen, oder legen sich darauf, und lassen sich geduldig fotografieren. Ansonsten unternehmen wir auch nicht allzuviel, sondern lesen mal wieder ein Buch und arbeiten ein wenig an unserer Hautfarbe. Gruendonnerstag wollen wir weiter in den Cape Arid Nationalpark. Dass unser Stellplatz frei wird, muss sich wohl herumgesprochen haben. Als wir morgens frueh um sieben die Koepfe zum Dachzelt rausstrecken, staunen wir nicht schlecht, dass bereits zwei Autos mit Zeltanhaenger bereitstehen, um diesen Platz fuer sich zu beanspruchen. Die Fahrer sitzen am Steuer und sehen uns erwartungsvoll an. Ein Wunder, dass die Motoren abgestellt sind. Das finden wir nun doch ein wenig aufdringlich. So unangenehm es aber auch ist, ein gemuetliches Fruehstueck lassen wir uns nicht verderben. Schon bald werden wir angesprochen, ob wir denn auch wirklich heute abreisen.
Das koennen wir schon bestaetigen, doch so stressen lassen wollen wir uns morgens um halb acht noch nicht. Nachdem alles zusammengepackt ist, muss, wie an jedem so sonnigen Tag, Sonnencreme eingeschmiert werden. Nun wird es den wartenden aber doch zuviel; wieder steigen sie aus und fragen, ob wir denn da wo wir herkommen nicht an solches Wetter gewoehnt sind und ob wir denn jetzt noch schwimmen gehen wollen? Das wollen wir nicht, und machen den sichtlich erleichterten Jungs den Platz frei, die morgens um sechs zu Hause aufgebrochen waren, mit dem Auftrag, fuer die Ostertage im Nationalpark einen guten Platz zu erobern. Wir nehmen nun den Aufstieg auf den Frenchmans Peak in Angriff, und werden einmal mehr mit einer herrlichen Rundsicht belohnt. Der Cape Arid Nationalpark ist nochmals 60 km  weiter von Esperance entfernt, und die Strasse dahin ist weitgehend Gravel, und ziemlich wellblechig. Tatsaechlich
haben wir das Camp am Seal Creek fuer uns allein, was uns doch ein wenig erstaunt, nach dem Ansturm in Cape le Grand. Offensichtlich wird eine heisse Dusche doch dem Plumpsklo vorgezogen. Kurz nach Einbruch der Dunkelheit ist es jedoch mit der Ruhe vorbei. Es naehern sich zwei 4WD, und nach ein paar Runden ueber den grossen leeren Campinplatz erscheint der Platz direkt neben uns der Geeignetste zu sein. Natuerlich muessen die Motoren laufen, wegen dem Licht, bis der ganze Kram fuer zwei Familien aufgebaut ist. Endlich, alles steht, die Autos werden abgestellt. Doch was ist dieses Geraeusch? Richtig, ein Generator, und die Party kann losgehen. Da wir am kommenden Tag frueh aufbrechen wollen, schmieden wir Racheplaene.
Doch lange bevor unser Wecker klingelt, wird das Camp der Nachbarn morgens frueh mit Getoese abgeraeumt, und um sechs ist der Spuk vorueber. Sie sind weg.
Gegen Mittag erreichen wir Esperance. Eine grosse Waesche steht auf dem Programm, und auch wir haben eine gruendliche Reinigung noetig. Ansonsten verlaeuft das lange Wochenende fuer uns sehr ruhig, mit lesen, jassen und schreiben. Natuerlich besuchen wir Sammy jeden Tag. Sammy ist ein Seeloewe, der entschieden hat, sich beim Pier in Esperance niederzulassen, uns sich
von den Fischabfaellen der zahlreichen Anglern durchfuettern zu lassen.
In den Stirling Ranges, kurz vor Albany, erreichen wir kurz vor dem Eintreffen der Schlechtwetterfront, nach ca. 1 Std. Aufstieg, den Gipfel des Bluff Knoll. Er ist mit seinen 1083 m einer der hoechsten Bergen von Westaustralien. Die Grenze des Nationalparks ist von da oben sehr gut zu sehen. Naemlich genau da, wo der Wald aufhoert, und das Farmland anfaengt.
Auf der Fahrt nach Albany hoeren wir uns erneut den Wetterbericht an. Hartnaeckig halten sie an ihrer Voraussage fuer Regen und Sturm fest. So mieten wir auf dem Campingplatz ein gemuetliches Cabin mit einer Wohnkueche, Schlafzimmer und eigenes Badezimmer. Die Temperaturen fallen auf 14 Grad zurueck und wir muessen sogar die Gasheizung anwerfen. Bedingt
durch Sturm und Kaelte wird in den Zeitungen eine "Schafwarnung" herausgegeben. Dies bedeutet, dass die frischgeschorenen, armen Tierchen bei diesem garstigen Wetter moeglichst an einen geschuetzten Ort gebracht, und ausreichend mit Futter versorgt werden muessen. Dies ist eigentlich auch unser Motto fuer diese Tage.
Auch das schlimmste Wetter geht mal vorbei und wir koennen unsere Reise fortsetzen. In Denmark treffen wir den Campingplatz mit ziemlichen Sturmschaeden an. Grosse Baeume waren entwurzelt worden. Wir besuchen den William Nationalpark mit dem Green Pool und den Elephant Rocks, eine Felsformation, die an im Wasser stehende Elefanten erinnert. Wir setzen die
Reise in die riesigen Karri Waelder fort. In der Naehe von Walpole wurde vor einigen Jahren ein Tree Top Walk errichtet. Der erhoehte Spazierweg fuehrt durch die Wipfel der Karri und Tingle Baeume. Am hoechsten Punkt stehen wir ca. 40 m ueber dem Boden. In den 50-iger und 60-iger Jahren wurden die hoechsten dieser Baumriesen als Feueraussichtstuerme verwendet. Der Aufstieg erfolgte spiralfoermig entlang des Stammes ueber duenne Holzsprossen. Im Wipfel wurde eine Plattform gebaut, vonwelcher die umliegenden Waelder beobachtet, und allfaellige Feuer fruehzeitig entdeckt werden konnten. Heute sind drei dieser Baeume fuer Touristen zugaenglich. Die Holzsprossen wurden durch metallene ersetzt, und die Aussichtsplattoformen auf ca. 60 m ein wenig ausgebaut. So koennen mutige Leute ohne Hoehenangst die Baeme erklimmen. Herbie besteigt den Bicentennial und den Gloucester Tree. Mein Versuch scheitert auf ca. 8 m. Seinen Berichten zufolge soll die Aussicht grandios sein. Wir beobachten den Abstieg eines jungen Australiers von einem Picnic Tisch aus. Sogar auf diese Entfernung sieht man seine Knie schlottern.
Wir unterhalten uns, und er, Greg, ist ganz fasziniert davon, dass wir zwei Jahre reisen koennen. Am suedwestlichsten Punkt von Australien, am Cape Leeuwin kann man sehen, wie der suedliche und der pazifische Ozean zusammenfliessen. Natuerlich sieht man keinen Unterschied, schoen ist die Stelle aber trotzdem. Wir fahren nun entlang der Caves Road nach Margaret River. Wir wollen eine der zahlriechen Tropfsteinhoehlen besuchen und entscheiden uns fuer eine Fuehrung in der Jewel Cave. Zufaelligerweise nimmt auch Greg, der knieschlotternde
Australier, an der gleichen Fuehrung teil. Diese dauert ca. 45 Minuten, zum Teil durch riesige Kammern und durch tiefe, schmale Durchgaenge. Das naechste Ziel ist ein kurzer Abstecher nach Hamelin Bay, wo man vom Stand aus Sting Rays beobachten kann. Anstatt der Strasse zum Strandparkplatz erwischen wir die Strasse ueber den Campingplatz und sehen per Zufall einen Camper mit ZH-Nummernschild. Wir halten an, und wollen kurz Hallo sagen. Bald sind wir im Gespraech mit Erika uns Claude, setzen uns hin, kochen Tee und essen Guetzli. Kaum sitzen wir, biegt auch schon Greg um die Ecke, der die Mantas allerding schon gesehen hat, und setzt sich zu uns. Kaum ist die Vorstellungsrunde beendet, faehrt ein ebenfalls verirrter Mercedes G mit oesterreichischen Nummernschilder dazu. Der kurze Abstecher nach Hamelin Bay endet erst am naechsten Mittag. Erika und Claude reisen seit fuenf Jahren, und da gibt es natuerlich ausreichend Gespraechsstoff.
In Margaret River besuchen wir zwei der zahlreichen Weingueter: Redgate und Voyager. Voyager ist aeusserst prunkvoll, ein tolles Haus mit einem riesigen umschwung einem wunderschoenen Rosengarten. Rotwein ist unter AUD 40.-- pro Flasche nicht zu kaufen. Er ist zwar sehr gut, aber fuer uns doch zu teuer. Auf dem Weg nach Perth stoppen wir in Busselton, wo es das laengste Holzjetty der suedlichen Hemisphaehre zu bestaunen gibt. Es ist 1.8 km lang, und an seinem Ende ist kuerzlich ein Unterwasserobservatorium eroeffnet worden. Am Abend ist der ganze Campingplatz vom Verwalterpaar zum Wuerstchen braten eingeladen. Kurz vor sechs stroemen alle mit den Campingstuehlen und den Eskis voller Bier um Grillplatz. Obwohl ich die australischen Wuerstchen schrecklich finde, koennen wir die Einladung nicht ausschlagen. Um das ganze noch ein wenig unappetitlicher zu machen, werden die Wuerste noch in weiches, schneeweisses Toastbrot gewickelt. Mit genug Chillisauce ist das Teil dann trotzdem geniessbar. Nur nicht dran denken, dass ich jemanden habe sagen hoeren, es seien Kaenguruh- und Emuwuerste...
In einem kleinen Nationalpark schauen wir uns ein Stromatolitenansammlung an. Dies sind Mikroben, welche fast identisch sind mit Organismen, wie sie vor 1900 Millionen Jahren auf der Erde existiert haben.
Am Sonntagnachmittag erreichen wir den Central Caravan Park in Perth, wo uns eine ereignisreiche Woche bevorsteht.
Wir verabreden uns in einer kleinen Garage zum Auto servicen, neue BF Gooderich Reifen muessen bestellt werden und ein Termin zum wechseln ausgemacht werden. Auf dem Departement for Immigration and Indigenous Affairs besorgen wir uns die noetigen Formulare zur Visaverlaengerung. Bankgeschaefte sind zu taetigen, Geburtstagsgeschenke zu versenden, und natuerlich die Post abzuholen. Zwei grosse Osterpakete mit feiner Schoggi, Senf aus dem Solomarkt und eine Philip Maloney CD erwarten uns. Herzlichen Dank an Tamburrinos und Lehmann-Ochsners!
Am Dienstag stellen wir uns in unseren besten Kleidern, Herbie im Visaverlaengerungshemd, mit fein saeuberlich ausgefuellten Formularen, in die Schlange der Visaantragssteller. Eine Stunde spaeter sind wir stolze Besitzer einer Aufenthaltsgenehmigung bis am 2. Dezember 2005. Alle, die schon befuerchtet haben, wir kommen frueher nach Hause, koennen aufatmen. Wir bleiben noch!! Die einfachste Sache, die Flugverschiebung macht nun noch die groessten Probleme. Qantas stellt sich quer und will unseren Weiterflug nach Neuseeland nicht verschieben. Doch auch das bringt Trix (Ferex Reisen Bern) in Ordnung.
Perth gefaellt uns sehr gut, uns wir genissen die angenehmen Herbsttemperaturen in der Stadt. Wir besuchen mit Erika und Claude ein klassisches Konzert in der St. Georges Kathedrale, nachdem wir uns mit einem herrlichen indischen Essen gestaerkt haben. Natuerlich suchen wir die Schweizerbaeckerei in Subiaco, und finden sie schliesslich nach einem langen Fussmarsch.
Wir werden mit einem Kartoffelbrot und richtigen Berlinern entschaedigt. Auf dem Rueckweg kommen wir durch den Kingspark, wo wir die Aussicht auf die Skyline geniessen koennen. In Fremantle, dem lebhaften Kuestenort vor Perth verbringen wir einige Zeit auf dem Cappuchino-Strip. Die Cruise auf dem Swan River zurueck nach Perth bietet neben "Free Wine Tasting" Ausblicke auf grosszuegige Villen an bester Wohnlage.
Heute Nacht sind die Temperaturen auf 9 Grad zurueckgegangen. Ein untruegliches Zeichen dafuer, dass es nun hoechste Zeit ist, nach Norden aufzubrechen.

Lancelin – Coral Bay (19.4.05 – 14.5.05)
Zuerst mal herzlichen Dank an alle, die regelmaessig unseren Bericht lesen. Ganz aufmerksame Leser haben sicher auch festgestellt, dass die Bilder auf der Traveller-Seite von Zeit zu Zeit ausgewechselt werden.
Bevor wir Perth verlassen, lassen wir es uns nicht entgehen, nochmals nach Subiaco in die Schweizer-Baeckerei zu fahren, um ein richtiges Brot, Mandelboegli und Cremeschnitten zu kaufen.
Gleich neben der Baeckerei befindet sich das Pressure Cooker Centre. Wir ergaenzen unseren Haushalt um einen kleinen Dampfkochtopf. In Lancelin, einem kleinen Ort, ca. 200 km noerdlich wollen wir in einem 4WD-Duenen-Uebungsgelaende ein bisschen Probefahren und fuer den Ernstfall ueben. Die ersten Duenen schaffen wir problemlos, doch aufeinmal wird der Sand tiefer und
wir stecken fest. Die Versuche, doch noch freizukommen, fuehren dazu, dass wir uns immer tiefer eingraben. Nun muessen doch die Schaufel und die Sandbleche zu Hilfe genommen werden.
Bald sind wir wieder fahrtuechtig, ausser dieses haessliche rote Laempchen, welches anzeigt, dass die hintere Differenzialsperre nicht mehr geloest werden kann. Zum Glueck sind wir nicht weit von der naechsten Werkstatt entfernt, so dass die schoenen neuen Reifen bis dahin nicht zu stark in Mitleidenschaft gezogen werden. Ca. 2 Stunden spaeter ist das Problem (und die Sperre) mehr oder weniger per Zufall geloest, und wir koennen weiterfahren. Am gleichen Abend erreichen wir Cervantes und die Pinnacle Desert.
Der Nambung Nationalpark, wie die Pinnacle Desert auch heisst, besteht aus tausenden von Kalksteinsaeulen zwischen einigen Centimetern bis ca. 3 m Hoehe. Mit dem Auto kann man einen 3.5 km langen Rundweg fahren. Die unwirkliche Landschaft kommt am besten bei Sonnenauf- und Untergang und natuerlich bei Vollmond zur Geltung.
Ueber Nacht ist eine Ameisenkolonie in unseren Campingtisch eingezogen. Zum Glueck bemerken wir beim Wegraeumen einige dieser Tierchen herumkriechen. Dagegen gibt es nur ein Mittel:
Die Hohlraeume muessen mit kochend heissem Wasser durchgeflutet werden. Zur Sicherheit helfen wir auch noch mit einer chemischen Keule nach. Was fuer eine Katastrophe, wenn sich die Kolonie in unserem Landcruiser breitgemacht haette! Beim naechsten Stop, in Dongara, entdecken wir allerdings einen blinden Passagier an Bord. Im Motorraum lebt eine Maus. Da muessen wir uns noch etwas einfallen lassen, wie wir die wieder loswerden. Wie lange die wohl schon mitfaehrt?
Am ANZAC Day nehmen wir in Dongara, einem sehr kleinen Dorf an der Gedenkfeier an die gefallenen Soldaten aus den zahlreichen Kriegen der letzten hundert Jahre teil. Die Fahnen am War Memorial wehen auf Halbmast, das Denkmal selber wird von jungen Soldaten "bewacht" waehrenddem Gebete gesprochen, Lieder gesungen und Kraenze niedergelegt werden.
Am Nachmittag kommen wir in Geraldton an. Da alles geschlossen hat, sehen wir uns die historischen Gebaeude und das Memorial der HMAS Sydney an.
Bevor wir nach Mt. Magnet, einer Goldminenstadt ca. 340 km im Inland aufbrechen, muessen wir einkaufen, tanken und weitere Besorgungen machen. Wir kommen nur noch ca. 220 km weit, bis nach Yalgoo, ein sehr kleiner Ort im Outback. Mt. Magnet erreichen wir gegen Mittag. Dass es hier wirklich nichts zu sehen gibt, davon koennen wir uns nun selber ueberzeugen. Wir starten
zum 37 km Tourist Drive, welcher Aussicht auf die vielen Open Cut Goldminen und ein paar Felsformationen bietet. Die vielen Fliegen und das zunehmend schlechtere Wetter machen den Abstecher auch nicht lohnenswerter.
Zurueck in Geraldton fuellen wir erneut unsere Vorratskisten auf und besorgen den per SMS von Claude und Erika bestellten Fisch, welche wir in Kalbarri zu einem Korallenforellenschmaus treffen. Das schlechte Wetter bricht nun endgueltig an und wir werden in der Nacht so richtig verregnet. Die Aufhellung am Mittag verleitet uns dazu, zu einer Wanderung im Kalbarri Nationalpark aufzubrechen. Schon bald naehern sich von allen Seiten Gewitter, und wir geben auf. Gegen Abend beruhigt sich das Wetter, und wir koennen im suedlichen Teil des Nationalparks die wunderschoenen Kuestenaussichtspunkte geniessen und den Sonnenuntergang beobachten. Die Freude ist nur von kurzer Dauer und wir verbringen einen total verregneten Sonntag im Cafe und im Internet. Gegen Abend mieten wir ein Cabin. Voller Tatendrang wollen wir die Wanderung erneut angehen. Diesmal stoppt uns das "Road Closed" Schild. Infolge der heftigen Regenfaellen wurde die Piste fuer mindestens 2 Tage geschlossen.
Auf der Fahrt nach Shark Bay stoppen wir nur, um vom Auto aus die Gewitterstimmung zu fotografieren. Am Abend kommen wir in Denham an. Ein kleiner Ort, der als Ausgangs- und Versorgungsstation fuer den Francois Perron Nationalpark und das Monkey Mia Dolphin Resort gilt. Puenktlich um 07:00 Uhr stehen wir, und viele mehr, knietief, in Reih und Glied im Meer und erwarten die Ankunft der Delfine, die auch nicht lange auf sich warten lassen. Zehn Delfine erscheinen regelmaessig, um sich betrachten zu lassen, und schliesslich als Belohnung ein paar Fische gefuettert bekommen. Diese Delfine gehoeren in ein langjaehriges Forschungsprogramm, und ein Ranger versorgt uns mit vielen Informationen ueber diese interessanten Tiere. Wie schon vor zehn Jahren, werde ich zum fuettern eines Delfins aufgerufen. Am Nachmittag fahren wir mit einem Katamaran zur See und koennen Dugongs (Seekuehe) betrachten.
Der Weg zum Cape Perron fuehrt ueber eine schmale Sandpiste. Wir muessen den Reifendruck auf 30 PSI (1.7 BAR) reduzieren. Claude und Erika begleiten uns in ihrem "Junior" auf diesem sandigen Ausflug. Das Cape ist beeindruckend in seinen Farben. Rote Sandduenen, weisser Strand und das blaue, kristallklare Meer. Wir uebernachten in einem der Campsites. Auf der Rueckfahrt nach Denham sehen wir vor uns auf einmal einen der langgesuchten Dornenteufel. Unser Auto ist bereits ueber ihm, Rueckwaertsgang rein, zuruecksetzen, und das arme Tier steht,
vor Schreck erstarrt, immernoch regungslos da. Nun wird fotografiert was das Zeug haelt. Das Ziel ist, eine bessere Aufnahme im Kasten zu haben, als die, welche bei der Familie Lehmann in Zuchwil in der Wohnung haengt. (Ehrlichgesagt, ich denke, das haben wir geschafft!) Dies ist natuerlich ein toller Start in Herbies Geburtstag. Mangels guten Restaurants im Umkreis von 1000 km feiern wir den Anlass am Abend zusammen mit Claude und Erika mit einem Gerber Fondue. (Mmhhh!!!)
Auf dem Rueckweg aus der Shark Bay World Heritage Area sehen wir uns noch den Shell Beach und die Stromatoliten im Hamelin Pool an. Entlang des North West Coastal Highway ist es infolge der Regenfaelle sehr gruen, und weite Gebiete sind immernoch ueberflutet. Auch die meist trockenen Fluesse fuehren auf einmal Wasser. So auch der Gascoyne River in Carnarvon. Die meiste Zeit im Jahr ist dies ein sogenannter Upsidedown River. Er hat ein trockenes Bett, und das Wasser ist unterirdisch. Dieses Wasser wird zur Bewaesserung der Bananen- Papaya- und Avocadoplantagen verwendet. Ein letztes Mal fuer laengere Zeit erstehen wir "billigen" Diesel, fuellen unsere Vorratskisten mit frischem Gemuese und Fruechten, und den Wassertank.
Zwischen Carnarvon und unserem naechsten Ziel, Coral Bay erreichen wir 23.5 Grad Sued, und sind nun in den Tropen. Wir mieten uns fuer vorerst vier Tage auf einer Doppelsite mit Claude und Erika auf dem Caravanpark ein. Wir stellen fest, wir essen und trinken eindeutig zu viel!
Die Wassertemperatur besteht den Test, und wir brechen zu einer Schnorcheltour auf. Das Ningalooreef ist so nahe, dass man nur wenige Meter vom Strand weg bereits Korallen und Fische sehen kann. Das kommt mir, als wasserscheuer praktisch Nichtschwimmer sehr zu Gute.
Fruehmorgens um acht geht Herbie auf einen Halbtages Schnorchel- und Tauchausflug mit dem Schlauchboot. Ich gehe lieber auf eine Glasbodenboottour, um die Korallen trockenen Fusses zu betrachten. Kaum hat das Boot abgelegt, verschlechtert sich das Wetter zusehends. Es beginnt zu regnen, und die Kueste verschwindet im Seenebel. Da es sich um ein Schoenwetterboot handelt, sind bald alle ziemlich nass. Auch die Tauchtour musste unverrichteter Dinge zureckkehren. Zu allem Unglueck hat der Regen auch unsere Zelt ziemlich durchnaesst, da Fenster und Tueren zum lueften offen standen. Bald schon kommt aber die Sonne wieder, und wir koennen die Kissen und Schlafsaecke zum trocknen rauslegen. Auf dem Baum neben uns floetelt ein Magpie tagaus tagein munter "Ich wollt ich waer ein Huhn!" und trifft die Toene wirklich sehr gut.

Exmouth – Kununurra (15.5.05 – 18.6.05)
Wir verlassen Coral Bay und fahren nach Exmouth, wo wir Vorraete auffuellen und den Cape Range Nationalpark besuchen wollen. In Exmouth wollen wir uns etwas Besonderes goennen und gehen chinesisch essen. Das Essen erweist sich als graesslich von den Fruehlingsrollen bis hin zum Tischwasser und schmutzigen Staebchen. Gerne wuerden wir jetzt etwas Hochprozentiges trinken, doch leider ist nichts mehr an Bord. Wir ueberleben es trotzdem.
Im Karijini Nationalpark werden wir vom schlechten Wetter ueberrascht. Nur 20 Tage im Jahr soll es hier bewoelkt sein, und wir erwischen gleich drei davon. Trotzdem koennen wir ein paar schoene Wanderungen in den tiefen und engen Schluchten unternehmen. Natuerlich kaemen die dunkelroten Felswaende bei Sonnenschein besser zur Geltung. In Port Hedland wollen wir das komische "Klick" Geraeusch aus unserem Hinterreifen abklaeren lassen. Nachdem sich die Belegschaft von Beaurepairs vor Tyres lange und ausgiebig ueber unser linksgesteuertes Auto lustig gemacht hat, erhalten wir die Diagnose, dass die Radlager defekt sind. Bei Toyota erhalten wir die neuen Lager, koennen dort aber innert nuetzlicher Frist keinen Termin zum wechseln bekommen. Schliesslich kann eine kleine Werkstatt um die Ecke aushelfen und sofort starten. Als wir zwei Stunden spaeter wiederkommen, ist das Auto bereit, und die Lager mussten
gluecklicherweise nicht gewechselt, sondern nur angezogen werden. Gerne bringen wir die neuen Lager zu Toyota zurueck und lassen uns die 235.-- gutschreiben.
Zwei Tage spaeter erreichen wir das populaere Perlenstaedtchen Broome, wo wir uns mit Mueh und Not einen Platz auf einem schoenen Camping am Cable Beach ergattern konnten. Gerade rechtzeitig, um das nur ca. zweimal pro Monat stattfindende Ereignis, den Stairway to the Moon, beobachten zu koennen. Der Mond sollte moeglichts voll sein und bei Ebbe in der Dunkelheit ueber den Mudflats aufgehen. Das Mondlicht spiegelt sich in den kleinen verbleibenden Wasserlachen und erzeugt so den Eindruck einer Treppe zum Mond. Zusaetzlich findet noch ein Markt am Townbeach statt, und etliche Hundert Schaulustige finden sich ein. Wir verbringen zehn Tage in Broome. Diese verlaufen relativ ereignislos und wir geniessen das Flanieren in Chinatown und die Cappucchinos bei "Henrys". Im Sun Pictures Open Air Kino sehen wir uns die Premiere von "Birds of Paradise", einer Dokumentation ueber die Vogelwelt in den Kimbereleys, an. Wir sitzen auf den besten Plaetzen in der vordersten Reihe. Der Film mit seiner beachtlichen Spieldauer von zweieinhalb Stunden, welche einem wie zehn Stunden vorkamen, war viel zu lang. Haetten wir eine Wolldecke gehabt, haetten wir ein herrliches Nickerchen machen koennen. Im Gegensatz zu vielen anderen harrten wir zusammen mit den engsten Freunden des Produzenten bis zum Schluss aus. Als Ausgleich zur fehlenden Action und Spannung sahen wir uns tags darauf Star Wars Episode III an.
Etwas wehmuetig verlassen wir Broome mit prall gefuellten Vorratskisten und Dieseltaenken Richtung Derby und Gibb River Road. Entlang des Highway Nr. 1 sehen wir nun vermehrt die wunderschoenen Boab Trees (Flaschenbaeume) in allen Formen, manche gruen belaubt, andere in Herbstfarben oder ganz ohne Blaetter. Nach Derby beginnt die 900 km lange Gibb River Road, einer Schotterstrasse durch die Kimberleys. In der Windjana Gorge wollen wir nur kurz Mittagspause machen und uns die Schlucht ansehen. Schliesslich verbringen wir mehrere Stunden dort und sehen uns fasziniert die vielen Frischwasserkrokodile an, die sich teils im oder am Wasser raekeln. Zuerst fotografieren wir mit dem ganz grossen Zoom (600 mm), werden aber immer dreister und naehern uns bis zum Schluss auf ca. 5m an die Panzerechsen. Eine Weiterfahrt lohnt sich fuer diesen Tag nicht mehr, und wir uebernachten auf dem Nationalpark Campground.
Eine nur 7 km lange Stichstrasse zur Lennart Gorge erweist sich als ziemlich rauh und kostet recht viel Zeit. Leider ist der Wasserfall bereits versiegt, und die Muehe lohnte sich nur fuer die tiefroten Kimberleyrosen. Dafuer finden wir in der Bells Gorge einen schoenen Badepool mit Wasserfall, wo wir uns abkuehlen koennen. In den naechsten Tagen treffen wir auf einige solcher herrlichen Plaetze, bevor wir auf die Kalamburu Road Richtung Mitchell Plateau abbiegen. Dies bedeutet zusaetzliche 400 km Piste. Einige der grossen Rinderfarmen in den Kimberelys haben sich auf den Tourismus eingerichtet und bieten Unterkunft, Camping, Diesel und Grundverpflegung wie gefrorenes Brot und Konservendosen an. Oft haben sie auch ein "Restaurant" und eine Bar. So koennen wir mitten in der Wildnis eine heisse Dusche und einen legendaeren Kimberley Beef Burger geniessen. Weitere 4 Stunden Autofahrt noerdlich der Drysdale Station erreichen wir die Mitchell Falls. Vom Campground folgt eine ca. 1.5 stuendige Wanderung durch den Busch bis man zum Aussichtspunkt auf die dreistufigen Falls gelangt. Natuerlich koennte man sich auch mit dem Helikopter ein- oder ausfliegen lassen. Wir zogen es aber vor, beide Wege zu Fuss zurueckzulegen. Die Mitchell Falls gehoeren klar zu unseren Lieblingsplaetzen. Bevor wir das Ende der Gibb River Road erreichen, besuchen wir die 1'000'000 acres (4000km2) grosse El Questro Station. Die abenteuerliche Wanderung mit ein paar Kletterpartien in der El Questro Gorge, einer engen roten Schlucht mit Livistona Palmen und Farnen wird belohnt mit einem glasklaren Pool und Wasserfall am Ende der Schlucht.
Nach einem kurzen Stop in Wyndham fahren wir auf dem Highway Nr. 1 nocheinmal ca. 250 km westwaerts, um die Bungle Bungles zu besuchen. Wieder sind wir in einer einmaligen Landschaft, diesmal bestehend aus unzaehligen kleinen und groesseren Sandsteinhuegel, die von Wind und Wasser so geformt wurden.
Mit Kununurra erreichen wir die letzte Ortschaft in Westaustralien, dem groessten Staat Australiens, welchen wir in den letzten drei Monaten bereist haben.

Kununurra – Darwin (19.6.05 – 10.7.05)
In Kununurra verbringen wir einige Tage im wunderschoenen 5* BIG4 Camping-Resort. Die Campers Kueche ist mit einem Backofen ausgestattet, was uns auf die Idee bringt, einen Zopf und Brot zu backen. Nach einigen Anfangsschwierigkeiten mit der Trockenhefe bringen wir einen ansehnlichen Zopf zustande. Die Sehenswuerdigkeiten in und um Kununurra lassen sich gut in zwei
Tagen machen. Es gibt eine kleine Rum Distillery, die Zebra Rock Gallery, wo man die Silver Cobbler (Wels-Art) und Archer Fische (Schuetzenfische, die Insekten bis ca. 1.5 m ueber Wasser mit einem Wasserstrahl aus ihrem Mund von Aesten und Blaettern schiessen, in unserem Fall das Brot aus der Hand) fuettern kann, und den einzigartigen Zebra Rock bestaunen kann.
Kurz nach der Grenze zum Northern Territory besuchen wir den Ord River Staudamm, der den Lake Argyle staut. Dies ist der groesste Suesswassersee Australiens.
Erstaunt stellen wir fest, dass Gebiete des relativ unbekannten Keep River Nationalparks aus aehnlichen Felsformationen wie die Bungle Bungles bestehen. Die Camps und Wanderwege sind sehr gut unterhalten und man kann die "Dome" fernab vom Bungle Bungle Rummel bestaunen.
Nach Timber Creek biegen wir in den Gregory Nationalpark ab. Wir wollen in der Limestone Gorge campieren. Die Zufahrt erweist sich stellenweise als sehr holprig, und der Landcruiser und der Fahrer muessen sich konzentrieren, dass die Reifen vom spitzen Gestein nicht aufgeschlitzt werden. Am Ziel angelangt moechten wir uns gemuetlich hinsetzen und ein Cola light trinken. Die ekligen Fliegen machen uns aber einen Strich durch die Rechnung, und wir muessen zuerst unser Fliegen- und Mueckenzelt aufbauen, und Tisch und Stuehle hineinstellen. Die wenigen Fliegen, die es mit uns ins rettende Zelt schaffen, werden mit der chemischen Keule, oder mit der flachen Hand niedergemetzelt.
Nach einem kurzen Tank- und Einkaufsstop in Katherine besuchen wir die Edith Falls im Nitmiluk Nationalpark. Beide, der Lower und der Upper Pool sind "Salzwasserkrokodilfrei" und ziemlich sicher zum schwimmen, fuer mich jedoch zu kalt. Herbie laesst es sich nicht nehmen, unter dem Wasserfall des Upper Pool eine, nach der Wanderung erfrischende, Dusche zu nehmen.
Am Anfang unserer Reise hat uns jemand die Butterfly Gorge im Douglas Daly Gebiet sehr empfohlen. Diese wollen wir nun als naechstes besuchen. Die Gorge ist wirklich schoen, und wir haben den Badepool ganz fuer uns allein.
Im Kakadu Nationalpark, der seit Dezember 2004 keine Eintrittsgebuehr mehr kostet, weil die Besucherzahlen drastisch gesunken sind, nehmen wir die 4WD Strecke zu den Jim Jim - und Twin Falls unter die Raeder. Vom in der Regenzeit wohl gewaltigen Jim Jim Fall ist nur ein Rinnsal uebrig geblieben, doch die Durchquerung des Jim Jim Creek auf dem Weg zu den Twin Falls bleibt
trotzdem abenteuerlich. Das Wasser ist ca. 80 cm tief, und man moechte ja auf keinen Fall steckenbleiben, da der Fluss von Salzwasserkrokodilen bewohnt ist. Alles geht gut. Wie immer gut vorbereitet stellen wir auf dem Parkplatz fest, dass man ab da noch ein Boot nehmen muss, um zu den Wasserfaellen zu gelangen. Diese Fahrt ist sehr kurz, trotzdem sehen wir ein paar Frischwasserkrokodile, die sich am Ufer sonnen. Von der Anlegestelle aus, welche mit einem Funkgeraet ausgestattet ist, damit man anrufen kann, wenn man abgeholt werden will, fuehrt ein kurzer Fussweg zu den Falls, welche noch genug Wasser haben und einen spektakulaeren Anblick bieten.
Im ganzen Nationapark sind in dieser Zeit kontrollierte Mosaikbraende im Gang. Oft wird der sonst so strahlend blaue Himmel von dichtem Qualm verdunkelt. Bei den Ubirr- und Nourlangie Felsen bewundern wir die zum Teil sehr alten und gut erhaltenen Aboriginal Felsmalereien.
Ausserhalb des Kakadu, auf dem Weg nach Darwin, im Gebiet des Adelaide Rivers, werden von einigen Anbietern "Jumping Crocodiles Tours" angepriesen. Wir entscheiden uns, etwas halbherzig nur, eine solche Tour mitzumachen. Wir fahren in einem kleinen, offenen Boot und entdecken schon bald einige Krokodilbabys. Lucky, die Mutter der Kleinen laesst auch nicht lange
auf sich warten und erscheint laengsseits des Bootes. Der Adrenalinspiegel steigt, als sie, nur auf Armlaenge entfernt, das dargebotene Fleisch zerreisst. Der "erfahrene" Tourfuehrer steuert das Boot auf das schlammige Ufer zu, wo sich der Herr des Reviers, der 3.5 - 4 Meter lange Gordon sonnt. Sehr schnell und sehr geschmeidig gleitet die Panzerechse ins Wasser. Auch Gordon will sein Fleisch und naehert sich dem Boot. Nun werden die Aussensitzenden definitv bleich, als der riesige Kopf aus dem Wasser schnellt und das Haeppchen vom Haken reisst. Diese Tour werden wir so schnell nicht vergessen und sie gilt mit Sicherheit als weiteres Highlight unserer Reise.
Der Litchfield Park ist bekannt fuer die schoenen Wasserfaelle und Badepools. Da wir nur noch wenige Kilometer von Darwin entfernt sind, und auch gerade Sonntag ist, sind die Pools ziemlich uebervoelkert. Beeindruckend sind die Termitenhuegel, insbesondere die der Kompasstermiten. Jeder Huegel steht genau in Nord-Sued Richtung um das Klima im Bau zu reglieren.
In Darwin buchen wir uns fuer eine Woche im Freespirit Resort ein und erwarten hier unsere Freunde, die Familie Altermatt aus der Schweiz. Die Zeit verbringen wir mit Shopping und Sightseeing. Nach so langen Strecken auf Schotterpisten hat das Auto eine gruendliche Reinigung noetig. Der feine rote Staub setzt sich ueberall fest und laesst sich nur muehsam wieder entfernen. Am Donnerstagabend draengen wir uns mit Tausenden am Mindil Beach Sunset Market durch die unzaehligen mehrheitlich asiatischen "Fressstaende" und bestaunen amuesiert den feilgebotenen Schund. Eine Band spielt Country Musik, welche besonders den Aborigines zu gefallen scheint. Etliche, nicht mehr ganz Nuechterne tanzen zu diesen Klaengen.
Das NT-Museum und Art Gallery hat einige sehr schoene Ausstellungen ueber die Top End Flora und Fauna und eine interessante Dokumentation ueber den Cyclone Tracy, der an Weihnachten 1974 grosse Teile von Darwin zerstoert hat. Im Aviation Heritage Centre hat es nebst vielen Wracks aus dem 2. Weltkrieg einen der riesigen B-52 Bomber.
Natuerlich geniessen wir auch die Cafes in Cullen Bay und die feine asiatische Kueche.

Darwin – Cairns (11.7.05 – 9.8.05)
Es ist soweit. Gespannt stehen wir um 4.15 am Airport in Darwin und erwarten die Familie Altermatt. Nach der Begruessung uebernehmen sie den Nissan Patrol und wir fahren in die Stadt.
Nach dem Einkauf im 24h Coles gehts fuers Fruehstueck nach Cullen Bay. Danach folgt Fishfeeding im Aquascene. Ein wohlverdientes Bad genehmigen wir uns in Berri Springs. Am vergangenen Wochenende wurde hier gerade ein 2.5m Krokodil aus dem Badepool entfernt. Gut verstehen die Kinder kein Englisch. Auf der Rueckfahrt nach Darwin stellen sich die ersten Ermuedungserscheinungen infolge Jetlag ein. So beschliessen wir den ersten Tag im BIG4 Resort.
Wir starten sehr frueh, um es auf die erste "Jumping Crocodile Tour" um 9.00 Uhr zu schaffen. Unterwegs sehen wir die ersten Kompasstermiten und ein Kaenguruh in weiter Ferne. Die Krokodiltour ist auch beim zweiten Mal ein voller Erfolg. Mit dem Wechsel des Bootsfuehrers und "Tourguide" aendern sich auch die Namen der Kroks. Aus Gordon wird Scott, doch seine Groesse ist mehr als 5m und sein Gewicht ist 550 kg. Wir lernen, dass das Gewicht eines Krokodils bei 6m Laenge bis 1000 kg sein kann!
Waehrend dem folgenden Picnic laeuft uns eine Schlange, und bald darauf ein weiters Kaenguruh mit Jungem ueber den Weg. Altermatts sehen sich gegen Abend noch den Noulangie Rock im Kakadu NP an, waehrend wir im ueberfuellten Cooinda eine Campsite reservieren.
Noch vor Sonnenaufgang besteigen wir das Boot fuer die Yellow Waters Early Morning Tour. Das fruehe Aufstehen wird mit wunderschoener Landschaft, vielen Voegeln und Krokodilen belohnt.
Nach einem ausgiebigen Fruestueck fahren wir nach Edith Falls, wo wir uns im kuehlen Wasser des grossen Pools erfrischen. Im Katherine Low Level Caravanpark freuen wir uns auf "Barramundi and Chips" im Bistro. Leider ist das Restaurant, als wir um 20:05 einlaufen bereits geschlossen. Der Chef laesst sich nicht erweichen, weil er schliesslich um 20:00 Uhr Feierabend hat, und wir muessen eine andere Loesung finden. Innert kuerzester Zeit organisieren Herbie und Markus ein feines Menu vom Red Rooster.
Die Katherine Gorge Bootstour wird ein weiteres Highlight auf der Reise, und nach einer Erfrischung im Katherine River und in Mataranka Hot Springs, sind wir am Abend bereits im Daly Waters Pub, dem aeltesten im Northern Territory. Nun kommen wir doch noch zu unserem Barramundi. Wir geniessen naemlich das legendaere Steak and Barra Buffet Dinner im Pub.
Unser Weg fuehrt geradeaus nach Sueden, was sich auf die Temperaturen negativ auswirkt. Schon bei den Devils Marbles ist es empfindlich kuehler und wir sind froh ueber das Lagerfeuer.
Besonders gut macht sich der Dingo im Abendlicht.
In Alice Springs muessen die Vorraete aufgefuellt werden, und wir goennen uns am Abend einen Restaurantbesuch. Im Visitorcentre besorgen wir die Erlaubnis, die Mereenie Loop Road fahren zu duerfen.
Wir verlassen Alice ueber den Larapinta Drive Richtung West McDonnell Ranges. Wir machen einen ausgedehnten Spaziergang im Standley Chasm und fahren dann weiter ins Palm Valley. Auf den letzten Kilometern kommt zum ersten mal der 4WD des Nissans zum Einsatz, und nicht nur fuer die Kinder erhoeht sich der Fahrspass merklich.
Auf dem Weg zum Kings Canyon via Mereenie Loop treffen wir auf nicht wirklich ganz typische australische Tiere, doch auch Esel und Kamele sind fotogen. Der Himmel ist weiterhin strahlend blau und die Wanderung im Kings Canyon ein weiterer Erfolg, da uns erneut ein Kaenguruh vor die Linse huepft. Leider sinken aber die Temperaturen weiter und das campieren wird ein bisschen ein Haertetest. Das mit vereinten Kraeften gesaegte Mulgaholz belohnt uns mit einem wunderschoenen Lagerfeuer, welches nicht nur uns, sondern auch eine australische Grossfamilie aufwaermt. Dafuer werden wir mit Crackern und Kaese versorgt.
Der Ayers Rock zeigt sich von seiner schoensten Seite. Die Farben und Kontraste sind unglaublich schoen und sogar wir, die ihn bereits zum vierten Mal besuchen, sind voellig fasziniert. Gegen Abend machen sich Nathalie und Markus auf den Weg zum "Climb", und wir rutschen mit den Kindern am Fuss des Felsen herum, mit dem Resultat, dass die Hosenfuedli beider Kinder voellig zerschliessen sind. Ein weiteres Zeichen, dass wir uns nicht fuer Kinder eignen. Zum Glueck schimpft die Mutter nicht mit uns, und wir koennen den Sunset in vollen Zuegen geniessen.
Nach der Wanderung in die schattige, zuegige Walpa Gorge in den Olgas suchen wir uns einen sonnigen Picnic Tisch, wo wir uns einen ausgiebigen Lunch genehmigen, und Sonne und Waerme fuer die kommende Nacht auftanken. Um ein weiteres kaltes Nachtessen zu vermeiden, gehen wir ins "Gecko". Doch hier machen sie auf Sommer und lassen die Eingangstueren offen. So essen wir im Restaurant ebenfalls im Faserpelz und Windjacke.
Zurueck in Alice Springs quartieren wir uns alle sechs in einem Cabin ein, und packen unsere Sachen fuer den Flug nach Queensland. Nach dem Besuch des Royal Flying Doctor Service und dem Reptile Centre fahren wir zum Flughafen um unseren Flug nach Cairns zu erreichen.
In Cairns ist es zwar viel waermer, dafuer regent es in Stroemen. Wir fahren in unserem gemieteten Toyota Tarango nach Townsville . Sonntags "Trash und Treasure Markt" in der Flinders Mall, Baden im Rockpool und viele kleine Kaenguruhs im Mt. Elliot NP, und schon ist ein weiterer Tag um. In Airlie Beach erwischen wir einen absoluten Hammertag fuer die Fahrt nach
Whiteheaven Beach in den Whitsundays. Waehrend die Jungs tauchen gehen, schnorcheln Nathalie und ich im eiskalten Wasser mit den Maedchen. Ohne Wetsuit haetten wir diese 10 Minuten wahrscheinlich nicht ueberlebt.
Nach einem kurzen Stop in Townsville fahren wir in die Paluma Ranges und nach Mission Beach, in die Gegend des aeusserst seltenen Helmkasuars. Wir machen den Licuala Fan Palm Walk, in der Hoffnung den einen oder anderen Kasuar zu erspaehen. Etwas enttaeuscht kehren wir unverrichteter Dinge zum Auto zurueck. Kaum sind wir ein paar Meter auf dem Feldweg Richtung Hauptsrasse gefahren, rennen zwei Helmkasuare vor uns dahin, und wir koennen sie ausgezeichnet beobachten.
In den Atherton Tablelands lassen wir uns bei Devonshire Tea erklaeren, wo man mit etwas Glueck Platypusse sehen kann. Auch hier haben wir Glueck, und sehen ein paar auf dem Teich herumpaddeln.
In Cairns im Coconut Village beziehen wir fuer die letzten acht Tage unserer gemeinsamen Reise ein luxurioeses "3-Bedroom-Condo". Das Wetter laesst uns zwar ein bisschen im Stich, doch Ausfluege nach Kuranda, Port Douglas, Green Island und Cape Tribulation koennen wir trotzdem unternehmen. Bis ganz zum Schluss warten wir mit der Buchung fuer den Great Barrier Riff Ausflug. Das Warten lohnt sich aber und wir buchen die Reef Magic.
Die Fahrt aufs Riff ist ein bisschen rauh, und Noemie und Fabienne fuellen schon bald die kleinen braunen Tuetchen. Doch dafuer verbringen wir fast 5 Stunden auf einer Plattform und koennen das Unterwasserobservatorium und das Glasbodenboot benuetzen, waehrend die Jungs abermals tauchen gehen. Der Schnorchelplatz ist sehr schoen und wir sehen unter anderem einen grossen Queensland Groper und zur grossen Freude der Kinder "Nemo". Die Rueckfahrt wird wiederum ziemlich ruppig. Trotzdem geniessen wir den letzten gemeinsamen Abend.
Gegen Mittag fahren wir zum Flughafen und nehmen schweren Herzens Abschied. Altermatts fliegen noch fuer 2 Tage nach Sydney, und wir zurueck nach Alice Springs, wo unser Toyota auf dem Caravan Park auf uns wartet.

Alice Springs – Cairns (10.8.05 – 7.9.05)
Voller Tatendrang setzen wir uns in den Toyota, doch es tut sich nichts. Unsere 5-jaehrigen Batterien sind tot. 17 Tage, bzw. vorallem Naechte bei Temperaturen um den Gefrierpunkt waren zuviel. Wir lassen ueberbruecken und lassen den Motor mal eine Weile laufen. Spaeter muessen wir in der Stadt nochmals ueberbruecken. Ueber Nacht versuchen wir, die Batterien am Strom
zu laden, doch auch am naechsten Morgen reicht es nicht, um den Motor zu starten. Die Batterien muessen ausgewechselt werden. Der Termin fuer den 175'000 km Service steht auch. Die Bremsbelaege muessen gewechselt werden. Dies bereitet der Werkstatt ein bisschen Kopfzerbrechen, da die Belaege nicht so richtig an den bloody imported car passen wollen. Doch am Ende schaffen sie es, und wir sind wieder fit fuer die Weiterreise.
Wir fahren nochmals gegen Sueden, Richtung Simpson Desert und besuchen das Chambers Pillar Historical Reserve. Aufgrund der kuerzlichen Regenfaelle in der Gegend um Alice, sind nun die Wildblumen in voller Bluete. Die Farben in dieser Jahreszeit sind sehr klar, der Himmel ist stahlblau und mit den Blumen zusammen ist das Outback unglaublich schoen. Auf der Rueckfahrt nach Alice Springs machen wir noch einen Abstecher ins Rainbow Valley. Dort werden wir, und vorallem unser Auto, von einem freischaffenden "Journalisten/Fotografen" abgelichtet. Diese Bilder sollen dann in einem 4WD Magazin veroeffentlicht werden. Wir verbringen noch einige Tage in Alice, lassen uns die Wintersonne auf den Pelz brennen und ruesten uns fuer die Fahrt nach Queensland. Die Futterkisten werden wieder bis zum Rand gefuellt und das Fleisch vakuum verpackt, da einkaufen zu vernuenftigen Preisen in der naechsten Zeit nicht moeglich sein wird.
Die erste Etappe fuehrt uns nur 130 km noerdlich, nach Gemtree. Hier wollen wir unser Glueck in der (Halb-)Edelsteinsuche versuchen. Da die Touren fuer den Tag ausgebucht sind, zeigt man uns widerwillig den Weg zu einer "Public Fossicking Area", versorgt uns nur mit den allernoetigsten Informationen, was wir eigentlich suchen gehen, vermietet uns kein Equipment, und dies alles auch nur, weil wir am naechsten Tag die Zirkon Tour mitmachen. Wir landen irgendwo "im Feld" und suchen Granate. Zu unserem Erstaunen finden wir einige, die ganz grossen Brocken bleiben allerdings aus. Gegen Granate auflesen erweist sich das Zirkone suchen unter kundiger Anleitung als schweisstreibende Knochenarbeit. Das schwere, eisenhaltige Gestein muss mit dem Pickel gelockert werden, in Eimer gefuellt und zum ersten Sieb geschleppt werden. Dort wird kraeftig geschuettelt und der groebste Unrat weggeworfen. Danach folgt das Umfuellen in andere Siebe, im Wasserbad einweichen und in einem weiteren solchen waschen. Der Inhalt dieses gereinigten Siebs wird auf ein Sortierbrett geleert, und dann faengt die Suche an. Die hellen, gruenlich glaenzenden Steine sind eben keine Zirkone, dies waere ja zu einfach gewesen. Es ist Appetite und wertlos. Zirkon ist dunkel, und leider dem eisenhaltigen "Ironstone" sehr aehnlich. Mit Hilfe der Sonne, aber ohne Sonnenbrille, erkennt man mit Glueck ein Funkeln und hat somit Zirkon gefunden. Diese Steine kommen in die Sammelbuechse, der Rest auf den (Abfall)Haufen. So arbeitet man Brett fuer Brett durch, viele wandern zirkonlos direkt auf den Haufen. Was machen wir wohl falsch, dass unsere Buechse knapp "geboedelt" ist, und die der anderen randvoll? Die Wahrheit zeigt sich, als der Chef in Gemtree am Abend die Funde analysiert. Wir haben mit Abstand die schoensten, groessten und reinsten Steine gefunden, waehrend die anderen ihre Buechsen vorwiegend mit Appetite und anderem Muell gefuellt haben.
Der Sandover Highway fuehrt von Gemtree aus generell Richtung Nordosten und trifft 722 km spaeter, in Camooweal, wieder auf die Asphaltstrasse. Auf unserer Karte sind zwei grosse Roadhouses eingezeichnet, welche ueber alle moeglichen Einrichtungen, bis hin zu Uebernachtungsmoeglichkeiten verfuegen sollen. Alles tiptop erschlossen und zivilisiert! Wir wundern uns zwar noch kurz, warum unser Zielort Camooweal nur in Klammern auf dem Wegweiser steht, fahren aber dann unbekkuemmert los. Das 1. Roadhouse in einer Aboriginal Community erweist sich als der traurigste und heruntergekommenste Ort, den wir in Australien gesehen haben. Beim 2. Roadhouse halten wir schon gar nicht mehr an. Wir uebernachten irgendwo am Wegrand, und suchen hinter ein paar Bueschen Schutz vor dem Wind, der ungebremst ueber das weite, flache Land blaest. In der Morgensonne sehen wir eine wunderschoene King Brown Snake, die wohl
versucht, ihr kaltes Blut auf Betriebstemperatur zu bringen. Da es sich hier um die zweitgiftigste, auf dem Land lebende Schlange handelt, naehern wir uns mit gebuehrendem Respekt, und gar nicht in Steve Irvine Manier. Trotzdem kommen ein paar gute Fotos zustande, bis sie sich, von uns gestoert, ins Gebuesch verzieht. Allmaehlich verschwinden nun auch die Buesche, und uebrig bleibt eine unwirkliche Landschaft, bewachsen mit duerrem Gras, und von riesigen Kuhherden bewohnt. An der Grenze zu Queensland wird klar, warum Camooweal in Klammern stand. Die breite Piste wird zu einem schmalen Track, und die bisher schon spaerliche Beschilderung endet ganz. Und oh Schreck, auf dem GPS ist unsere Strasse auch nicht mehr vorhanden. Mit Pfadfinderinstinkt erwischen wir an den Verzweigungen immer den richtigen Track und kommen schliesslich in Camooweal an. Auf den ganzen 722 km sind uns nicht mehr als eine Handvoll
Autos begegnet. Nach einem kurzen Boxenstop nehmen wir eine andere, wieder besser beschilderte Piste nordwaerts zum Lawn Hill Nationalpark. Nach soviel Wueste sind wir nun in einer richtigen Oase gelandet. Wir mieten ein Kanu, paddeln durch diese rote Schlucht und bewundern die ueppige Vegetation. Die Temperaturen laden auch wieder zum baden ein, was wir natuerlich in diesem, nur von Frischwasserkrokodilen bewohnten, Fluss ausnutzen.
Die Fahrt zum Gulf of Carpentaria verlaeuft zum Teil auf Asphalt, zum Teil auf Piste und die Strecke ist Teil des "Savannah Ways" von Cairns nach Broome. In Normanton gibt es, nebst vielen Pubs, im Stadtpark die massstabgerechte Nachbildung von Krys zu sehen. Krys ist mit 8.67m das groesste, jemals lebendig gefangene Krokodil. Beide ein bisschen kraenkelnd legen wir im Fischerdorf Karumba einen Ruhetag ein. Mit baden ist in dieser Gegend sowieso nichts, da die Gewaesser nun von Salzwasser-Krokodilen bewohnt sind.
Durch alte Goldgraeberstaedtchen, die ihre besten Zeiten laengst gesehen haben, naehern wir uns der Ostkueste. In Cairns hat sich das Wetter noch immer nicht gebessert und in den Atherton Tablelands werden wir richtig verregnet. So ziehen wir fuer vier Tage in Cairns in ein Cabin und verschieben unsere Fahrt nach Cooktown. In die Reception des Campings hat sich ein Herkules Falter verirrt. Diese werden bis 25 cm gross und sind die groessten Falter Australiens. Als auf www.wetter.ch, dem verlaesslichsten und langfristigsten Wetterbericht, den man hier in Australien kriegen kann (in den Zeitungen gibt es nur Weather Today und Weather Yesterday?!), die Prognosen fuer Far North Queensland endlich bessern, fahren wir los. Einige Stunden spaeter schlendern wir schon durch die Charlotte Street in Cooktown und bewundern die alten viktorianischen Gebauede und die drei Pubs, die von einst, waehrend dem Goldrausch, 63 noch uebrig sind. Natuerlich machen wir auch das obligatorische Foto der Bronzestatue von James Cook, der hier 1770 Australien entdeckte. Die Rueckfahrt machen wir ueber den Bloomfield Track, entlang der Kueste durch schoenste Regenwaelder, bis zum Cape Tribulation. Da wir den Reifendruck fuer diese paar (ca. 60) Kilometer Piste nicht verringern wollten, haben wir am naechsten Morgen auch schon die Quittung dafuer. Plattfuss hinten links. Doch dank Schlauchlosreifen und gutem Flickzeug ist dieser Schaden im Nu behoben. Nach einer schoenen Fahrt durch die Daintree Region und einer Wanderung in der sehr gruenen Mossman Gorge treffen wir in Port Douglas ein, wo sich die Schoenen und die Reichen treffen. Natuerlich flanieren wir auch durch die Einkaufsstrasse und legen uns am Nachmittag an den tollen Four-Mile-Beach. Zurueck in Cairns campieren wir auf unserem Lieblingscampingplatz, dem Coconut Village. In der City verwoehnen wir uns im Schweizer Kafi mit Cremeschnitten und Schoggigipfeli.

Cairns - Broken Hill (8.9.05-10.10.05)
Wir verlassen Cairns bei schoenstem Sonnenschein und fahren wir nochmals in die Tablelands hoch. Endlich sieht man auch etwas an den Lookouts. Einen besonders schoenen Blick ueber die juraaehnliche Landschaft bietet der Millaa Millaa Lookout. Gegen Abend erreichen wir South Mission Beach, wo wir einen weiteren Lieblingscampingplatz beruecksichtigen. Wir wollen im Licuala Fan Palms Wald nochmals unser Glueck mit den Kasuaren versuchen. Wir verbringen etliche Stunden, bewaffnet mit Zoom und Blitzgeraet, auf den Wanderwegen und werden auch fuers Warten belohnt. Einige Tiere kreuzen unseren Weg. Das Fotografieren erweist sich als schwierig, da die Kasuare sehr scheu sind, und den Kopf rasch und stetig bewegen. Dies schon mal vorab als Entschuldigung fuer allfaellige unscharfe Aufnahmen! Als Belohnung und als Abschluss der Kasuarjagd trinken wir Tee im herrlich gelegenen Teahouse "The Casual Cassowary" mit Aussicht auf Kueste und Flussmuendung, und auf Hinchinbrook Island.
Der hoechste Single Drop Wasserfall Australiens, der Wallaman Fall liegt einige Kilometer im Hinterland von Ingham. Auf dem Campingplatz stehen nur zwei Autos. Eines hat SG-Nummernschilder, und das andere eine grosse Deutschland Flagge auf der Rueckseite, und dann noch wir Solothurner. Natuerlich trinkt man Kaffee zusammen und tauscht Reiseerlebnisse aus. Aus dem Gespraech geht hervor, dass das deutsche Paar bereits mit Claude und Erika (die wir in Westautralien getroffen haben) in Indien unterwegs waren.  Auf dem Weg nach
Townsville machen wir noch eine kleine Wanderung zu den fast trockenen Jourama Falls. Wir freuen uns auf die Possums, die wir auf dem Campingplatz im gemuetlichen Mt. Elliot NP sehen werden. Mit dem tollen Internet Pre Booking System koennen wir uns gerade noch den letzten Platz sichern, und befuerchten schon einen ueberfuellten Camping vorzufinden. Dies ist jedoch
nicht so, denn offenbar ist es Mode, Plaetze zwar zu buchen und zu bezahlen, und dann nicht zu erscheinen. Die Possums erscheinen wie gewuenscht, doch gemuetlich ist der Platz trotzdem nicht. Drei australische Familien mit unzaehligen Kindern haben beschlossen, auf diesem Camping bis in alle Nacht hinein ein riesen Ramba Zamba zu veranstalten und den ganzen Platz mit Country- bis Hardrockmusik zu unterhalten, und die Korken so richtig knallen zu lassen. Die "Korken" sind zwar vorallem Bierdosendeckel. Wer denn glaubt, die muessen am Morgen den Rausch ausschlafen taeuscht sich. Ab 6:00 Uhr wird das Lager mit Pauken und Trompeten abgebaut und zum Abschied groelen noch alle zusammen zu ACDC's Highway to Hell....
Wir nehmen Kurs auf Airlie Beach und steuern, alle haben es erraten, einen unserer Lieblingscampingplaetze, den Airlie Cove an. Auch dort sind Begegnungen mit Possums fast garantiert.
Endlich raffen wir uns auch dazu auf, unser Moskitonetz am Dachzelteingang zu reparieren. Ich verbringe zwei Nachmittage oben und naehe mit dem staerksten Faden, den wir finden (Zahnseide) einen neuen unteren Teil am Netz an. Dazu geniessen wir das Flanieren im ferienbedingt pumpenvollen Airlie Beach. Das Wetter zeigt sich von seiner besten Seite, nur die Sandflies stoeren die Idylle.
In Mackay wollen wir die Kueste verlassen und nochmals "richtig" ins Outback fahren. Somit muessen die Futter-Vorrats-Kisten gefuellt, das Fleisch vakuum verpackt, und der Wasser- und Dieseltank gefuellt werden. Dafuer benoetigen wir einen Vormittag im grossen Woolworths Shopping Centre. Am Nachmittag koennen wir losfahren. Aufeinmal schreit mich Herbie an: "Gimmer es Bruessell!" Der Grund dafuer ist eine Biene, die am Rueckspiegel abgeprallt ist, und nun als Querschlaeger oberhalb Herbies Auge steckt. Ausser einem geschwollenen Auge und "Hamsterbacken" hat der "feige Angriff" (laut Herbie) keine weiteren Auswirkungen. In der Carnarvon Gorge buchen wir fuer 2 Naechte einen Stellplatz. Herbie will mit der Digitalkamera ein Selbstportrait aufnehmen. Die bisher einwandfrei funktionierende Kamera weigert sich jedoch, so ein geschwollenes Gesicht zu fotografieren. Die ganze Anzeige ist rot, und die Kamera ist im Eimer. (Natuerlich ist wieder Herbie schuld!) So ein Aerger, wie sollen wir nun unsere Reise bildlich dokumentieren? Nun hat auch Herbie wieder die zuendende Idee. Wir tun doch einfach unseren Reserve-Test-Papierfilm in die Olympuskamera rein und machen dann statt Papierbilder einfach eine CD. Der angefangene Diafilm wird zurueckgespult, und gegen den Papierfilm ausgetauscht. Wir wollen heute eine Tageswanderung durch die Carnarvongorge, und einige Abstecher in Seitentaeler machen. Der Wanderweg ueberquert den Fluss 17 mal, bis wir die guterhaltenen Felsmalereien erreichen. Fred, ein Aboriginal Elderly erklaert uns die Bedeutung der Zeichnungen. Der groesste Teil der Malereien bleibt unerklaert, da dies "sacred women" business ist, und er dazu gar nichts sagen will.
Den Aufstieg auf den Boolimba Bluff soll nur von "physically fit persons" in Angriff genommen werden. Dazu zaehlen wir uns, und erreichen ca. 1 Std. spaeter zum Teil ueber Leitern einen Felsen, der eine gute Aussicht ueber die Carnarvon Gorge bietet.
In Emerald suchen wir sofort einen "One Hour Photo Shop", um zu sehen, wie das mit diesen Fotos klappt. Die Dame erklaert uns, dass es fuer die Entwicklung dieses Films ca. 3 Wochen dauert. Auf die Frage, warum denn dies so sei, sagt sie uns, Dias koennten sie nicht selbst entwickeln, sondern irgendwohin einschicken. Bravo Herbie! So haben wir nun also alle Dias doppelt, aber keine Digis. Nach laengeren Recherchen finden wir dann eine Adresse eines Sony Repair Shops in Brisbane, wo wir unsere defekte Kamera hinschicken koennen, erstmal zur Abklaerung, ob sie noch zu retten ist. Wir kaufen dann auch noch richtige Papierfilme und machen uns auf den Weg nach Sapphire, bzw. Rubyvale. In der Blue Hollow Mine machen wir einen ersten Startversuch und kaufen einen Sack voll Dreck, den wir vor den Augen des Meisters waschen und sieben. Ein Fund ist garantiert, da Debbie, die Frau des Meisters und gleichzeitig Edelsteinschleiferin, in jeden Sack einen kleinen Saphier reintut. Den, und hoffentlich ein paar andere gilt es zu finden. Die Ausbeute sind schliesslich drei kleine schleifbare Saphiere und ein paar winzige Zirkone. Die richtige Suche beginnt aber erst auf der Fascination Tour im Glenalva Gemfield. Herbie muss nun wieder mit Schaufel und Pickel Gestein loesen und in Eimer fuellen. Zum Grobsortieren wird deren Inhalt in eine Trommel geleert, der die grossen Brocken rausfiltert, da dies sowieso keine Saphiere sind!?! Gleichwohl muss man immer ein Auge auf diesen Haufen werfen, man weiss ja nie! Die immernoch schweren Eimer werden nun zur Waschstation geschleppt, gesiebt und dann auf einem Brett auf Saphiere untersucht. Die Saphiere sind schwerer als das uebrige Gestein. Wenn man beim waschen, sieben und schuetteln alles richtig macht, muessen die Edelsteine immer in der Mitte auf der Unterseite des Siebes liegen. Nach dem "flippen" des Siebs auf das Brett, liegen die Saphiere in der Mitte oben. Jetzt muss man nur noch auf transparente Steine achten, und diese in kleine Minigripsaechlein abfuellen. Saphiere koennen entweder klassisch blau, australisch gruen oder sehr wertvoll gelb sein. Es gibt auch schwarze, nicht transparente Saphiere. Meistens liegt nun aber in der Mitte oben nur stark eisenhaltiges Gestein (Ironstone).  Wir erfolgsgewoehnten Fossicker hadern ein wenig mit unserem Schicksal, hier nur ein paar kleine Funde zu machen. Wenigstens haben wir einen ganz dunkelblauen, den wir von Debbie zu einem Ohrstecker fuer Herbie schleifen lassen wollen. Sie hat sich extra Zeit reserviert und wir koennen zuschauen, wie der rohe Stein immer kleiner wird. Ploetzlich entdeckt sie aber einen Crack, und wir muessen diesen Stein wegwerfen, und den zweitschoensten (gruenen) schleifen lassen. Da wir immer noch nicht fassen koennen, keinen richtig schoenen Stein gefunden zu haben, fahren wir nochmals nach Glenalva, um noch "a few buckets" zu waschen. An diesem Tag nimmt nur ein deutsches Ehepaar an der Fascination Tour teil. Nicht sehr enthusiastisch machen diese schon vor dem  Mittag Feierabend, haben aber trotzdem ein paar schoene Steine gefunden. Sobald sie weg sind, suchen wir an deren Grabstelle weiter. Auch der Tourguide hat Mitleid, und schenkt uns seinen Fund des Tages. Doch bereits im ersten Sieb finden wir den Riesenklunker. Sogar der Guide ist beeindruckt, und sagt uns, wir sollen den Stein waegen lassen, und auf dem "Brag Board" der Trading Post einzutragen, und nicht vergessen zu schreiben, dass dieser Fund mit der Fascination Tour gemacht wurde. Diesen Gefallen tun wir ihm gerne. Unser Stein wiegt 44.6 Karat und weist leider einen Crack auf. Daher hat er nicht ganz soviel wert, aber es koennen zwei Steine im Wert von total ca. 800.-- geschliffen werden. Nun sind wir zufrieden und koennen die Gemfields getrost verlassen.
Unser naechstes Ziel heisst Longreach, wo wir die "Australian Hall of Fame of Stockmen" anschauen wollen. Es ist ein sehr interessantes Museum ueber die Pionierzeit, und das Leben im Outback. Wir koennen nochmals Frischfutter aufstocken und lassen dann die Teerstrassen endgueltig hinter uns. Zwei Tage spaeter erreichen wir Birdsville, ein kleines, aber beruehmtes Kaff am Rande der Simpson Desert. Von hier aus koennte man ueber 1177 Duenen nach Alice Springs fahren. Uns (Herbie) interessiert nur die erste, die Big Red, eine ca. 30 m hohe, und somit hoechste der Simpson Desert, rote Duene. Da viele Autos hier scheiterten, wurde ein Bypass gebaut. Ich stehe mit unseren Fotoapparaten oben auf der Duene waehrend Herbie hin und her blocht. Fuer den Rueckweg braucht es drei Anlaeufe, die Kupplung stinkt und die Reifen rauchen, aber er schafft es hin und zurueck. Die Welt ist in Ordnung. Darauf trinken wir ein Ginger Bier im beruehmtesten Hotel/Pub Australiens. Draussen sitzen liegt eh nicht drin, da die Fliegen unertraeglich sind. Am Abend sehen wir in der Ferne (unsere Fahrtrichtung) ein Gewitter toben.
Mit Hilfe des GPS finden wir die nicht beschilderte Abzweigung via Walkers Crossing nach Innamincka. Der Track steht zum Teil unter Wasser und ist schlammig und glitschig. Nach zehn Kilometer ist das Auto von oben bis unten dreckig und wir entscheiden zur Umkehr. Die alternativen Routen nach Innamincka sind jedoch viel viel laenger, und das stinkt uns schon einwenig.
Gluecklicherweise treffen wir eine Gruppe Australier, die auch nach Innamincka wollen, und wir duerfen uns anhaengen. So haetten wir wenigstens jemand, der uns aus dem Schlamm ziehen koennte. Baeume gibt es hier naemlich keine. Wir kommen mit ca. 20 - 30 km/h voran. Fuer die 226 km dauert das ja 7 Std.! Zum Glueck bessert sich der Track und wir koennen bald auf 40 km/h beschleunigen. Nach der Crossing eines trockenen Flussbetts erreichen wir das Gebiet der Gas- und Oelfelder, und die Strassen werden von den Minengesellschaften in Schuss gehalten.
Somit erreichen wir Innamicka, bestehend aus Hotel und Trading Post am fruehen Abend. Wir schlagen unser Camp am Copper Creek auf, und die Fliegen sind immer noch unertraeglich. Auch der Stromgenerator des Nachbarn nervt gewaltig. Soviel zum idyllischen Buschcamping. Gegen den einmaligen Sternenhimmel gibt es aber gar nichts zu sagen, und auch die Fliegen sind weg, und der Generator ist abgestellt.
Vom Strezleki Track durch die Strezleki Desert gelangen wir zum Cameron Corner, wo die Staaten South Australia, Queensland und New South Australia zusammentreffen. Natuerlich gibt es auch hier ein Pub, den Corner Store. Auch der beruehmte Dingofence laeuft hier durch. Dieser ca. 5500 km lange Zaun soll New South Wales vor Dingos schuetzen. Am Abend erreichen wir Tibooburra, in NSW und buchen die Strezleki Desert als schlimmsten aller Fliegenplaetze auf unserer Reise. Der Pool auf dem Campingplatz kommt sehr gelegen, da es doch ca. 40 Grad warm ist.
300 km südlich liegt Broken Hill, eine alte Silberminenstadt, wie wir ueber den Silver City Highway erreichen. Die vielen Wolken am Himmel gefallen uns gar nicht, und zum Lunch muessen wir schon einen Pullover ueberziehen. In Broken Hill erleben wir einen Temperatursturz von ca. 25 Grad und frieren sehr. Das gestrige Abendessen noch in den Badehosen, dinieren wir heute schon in der Thermounterwaesche und mit Faserpelz. Die Stadt, vorallem Argent Street, mit seinen viktorianischen Gebaeuden gefaellt uns sehr, und das Cafe im "Charlotte's" ist sehr gut. Waehrend ich schlotternd vor Kaelte diesen Reisebericht zu ende schreibe, kocht der liebe Herbie einen wunderbaren indischen Dhal, tipo Erika, und dazu Basmatireis und Rotwein aus der Kartonschachtel.

Lightning Ridge - Grafton (11.10.2005 - 05.11.2005)
Wir verlassen die Silver City und fahren entlang des Darling Rivers. Das zurzeit fast leere Flussbett ist beeindruckend. In der Regenzeit wird der Darling River um einige Meter ansteigen. Wir erreichen das Camp des Nationalparks in den fruehen Abendstunden und nutzen die Zeit, das Zusammenfalten unseres Fliegenzeltes zu trainieren. Die Bild- und Textanleitung weist naemlich genau an der wichtigen Stelle eine Luecke auf, aber Stunden spaeter haben wir den Dreh raus.

Kurzfristig entscheiden wir, einen kleinen Umweg ueber Lightning Ridge zu fahren. Schliesslich ist dies der einzige Ort der Welt, wo schwarzer Opal gefunden wird. Da uns die Edelsteinsuche schon genug Geld gekostet hat, nehmen wir uns fest vor, in Lightning Ridge nicht zu graben. Wir sehen uns die Opale im Schaufenster an und baden in den 40 graedigen artesischen Quellen.
Herrlich, wenn man die Fliegen wegdenkt. Wir setzen unsere Fahrt fort und erreichen gegen Abend Goondiwindi, und somit Queensland. Goondiwinid ist ein unscheinbares Outbackdorf, und per Zufall der Heimatort eines mehrfach preisgekroenten Rennpferdes namens Gunsynd. Verstaendnislos stellen wir fest, dass es sogar in diesen bewohnten Gegenden viel zu viele Fliegen hat.
Wie halten das diese Leute bloss aus?
In einem Vorort von Brisbane koennen wir unsere Digital Camera abholen gehen. Sony hat die Reparaturkosten vollstaendig uebernommen, und wir sind gluecklich, endlich von der teuren Papierbilderzwischenloesung wegzukommen. Wir bleiben einen Tag in Brisbane, und fahren dann ca. eine Stunde nordwaerts, an die Sunshine Coast. Nach soviel Outbackkilometern wollen wir uns in Caloundra eine Woche Ferien goennen. Bei Raine&Horne, einem der unzaehligen Real Estate Bueros koennen wir aus einem Katalog eine Wohnung aussuchen, und eine Viertelstunde spaeter in unsere 3-Zimmer-Wohnung am Kings Beach einziehen. Unser Auto darf sich ebenfalls eine Woche lang ausruhen, denn das Stadtzentrum, das Einkaufszentrum sowie der Strand sind gut zu Fuss erreichbar. Vielen Dank an Kurt und Marianna Neuhaus fuer den guten Tipp. Den Strand koennen wir nicht wirklich geniessen, da das Wetter waehrend der ganzen Woche regnerisch und kuehl ist. Trotzdem oder gerade deswegen geniessen wir es, nicht campieren zu muessen. Den Luxus, einen Backofen zu haben, nutzen wir aus, und bereiten ein Schweinfilet im Teig zu. Die Schwierigkeit besteht darin, im Supermarkt Blaetterteig zu finden. Wir schaffen es nicht, und am Schluss wird das Filet in mehrere Schichten eines hauchduennen fruehlingsrollenaehnlichen Teigs gewickelt. Naja. Ganz besonders freut mich (Doris) der ueberraschende Telefonanruf meiner Arbeitskollen Adi, Andi und Matthias. Die Woche vergeht im Flug und wir muessen die Wohnungsschluessel wieder abgeben. Da nun endlich wieder sonniges Wetter gemeldet ist, fahren wir fuers Wochenende nach Peregian Beach zum Sonne tanken.
Zurueck in Brisbane richten wir uns fuer mehrere Tage auf dem Top Tourist CP ein. Es ist nun an der Zeit, unser zweites Reisejahr ein wenig zu organisieren, und einige wichtige Dinge aufzugleisen. Dies bedeutet Internetresearch und wir verbringen mehrere Stunden in diesen duesteren, laermigen, japanischen 24h Internet-Kellern. Mit unserem Wunschrouting bringen wir die Dame im Buero der Air New Zealand ein wenig ins schwitzen. Natuerlich werde ich, als ich vorsichtig bemerke, es koennte sich um eine nicht allzueinfach Route handeln, ein wenig belaechelt.
Umso besser, denken wir, und legen unsere Wuensche dar: Wir wollen auf australischem Boden ein One Way Ticket ab Auckland-Rarotonga-Hawaii-Manzanillo kaufen. Nach ein paar Minuten werden wir an die naechste Dame weitergereicht. Tina, aeusserst freundlich, kompetent, vorausdenkend und motiviert, macht es offensichtlich Spass, uns bestmoeglichst zu beraten. Am
naechsten Tag sind wir im Besitz je zweier E-Tickets, haben zu einem fuer uns sehr guten Preis sogar noch den Zuerich-Flug gebucht, und haben alles was wir wollten, ausser die Cook Islands.
Ebenfalls aeusserst gut beraten werden wir von Eric Meier der Lamprecht AG Basel bezueglich Verschiffung des Autos von Auckland nach Mexico. Nach mehreren Erinnerungsmails reagiert sogar die zustaendige Transportfirma in Neuseeland und kann uns einen fuer uns vernuenftigen Preis offerieren. Nebst diesen Organisationsarbeiten geniessen wir die Gross-Stadt, bummeln
durch die Fussgaengerzone und essen in Fortitude Valley in einem der vielen Strassenrestaurants zu Mittag.
Nicht speziell schoen, aber speziell fuer Australien ist der Ort Surfers Paradise. Soviele Appartement-Hochhaeuser am Strand gibt es nirgends sonst auf dem Kontinent. Der Strand ist ohne Zweifel sehr schoen, aber soviele Leute findet man sonst auch nur an Gross-Stadt Straenden wie Manly oder Bondi. Wir bleiben trotzdem zwei Tage und nutzen das warme und trockene Wetter, und tragen eine erste Impraegnierungs-Schicht auf das Dachzelt auf. Das muss 12 Stunden trocknen. Wir haben uns mit reichlich Stoff eingedeckt, und wollen spaeter nochmals eine Schicht auftragen. Wir haben gehoert, in Neuseeland soll es ab und zu mal regnen!
Um noch einen Regenwaldspaziergang zu machen, fahren wir zum Lamington National Park. Die Wanderung zu den Coomera Falls ist 14 km lang, und nach kurzer Zeit sind wir allein auf dem Track. Die Aussichtsplattform befindet sich hoch ueber dem Wasserfall und bietet so eine ungewohnte Perspektive. Auf dem Rueckweg versperrt uns eine Carpet Python den Weg. Sie laesst sich fotografieren, zuengelt ein wenig, aber weicht nicht von der Stelle. So machen wir halt einen Umweg um sie herum, durchs Unterholz. Auch den glaenzigen Land Mullet koennen wir fotografieren. Als kleines Souvenir der Wanderung nehme ich eine Zecke mit, die ich leider zu spaet entdecke.  
Die Strecke von Brisbane nach Sydney sind wir zwar schon 4x gefahren, 1x davon im Greyhound Pioneer, hatten aber noch nie soviel Zeit wie jetzt. Somit ist es fast Neuland fuer uns. In Ballina finden wir einen schoenen Campingplatz am Meer, mit einem geheizten Swimming Pool. Vom Strand aus konnten wir eine Delfin-Schule in den Wellen surfen sehen. Noch nie haben wir soviele
Defline auf einmal gesehen.
Grafton erscheint uns von der Groesse her ein geeigneter Ort zu sein, um dem Landcruiser den 185000 er Service zu organisieren. Per Zufall hat es dort einen 5* Caravan Park, wo wir uns fuer 3 Tage einrichten wollen. Wir lassen uns vom Campingplatzbesitzer eine Reparaturwerkstatt empfehlen, was sich schon im Perth sehr bewaehrt hat. Es ist Mittwoch, und wir vernehemen, dass am Donnerstag Jacaranda-Thursday ist. Wie sich herausstellt, eine Mischung aus Maeretfescht, Ziebelimaeret und Fasnacht. Das Fest findet zu Ehren der wunderbar violett, gelb und weiss bluehenden Jacarandabaeumen statt. Am Nachmittag ist dann "Public Holiday" und der Ausklang am spaeten Abend leider eine Massenschlaegerei vor dem Pub, begleitet von anderen unschoenen Vorfaellen. Unser Service findet somit am Freitag statt. Die Wartezeit verbringen wir in der Bibliothek, wo man gratis das Internet benutzen kann. Am Nachmittag organisieren noch fuer uns selbst einen kleinen Service. Wir lassen uns beim Barber die Haare schneiden. AUD 12.-- pro Kopf ist kein schlechter Preis. Puenktlich koennen wir das Auto abholen, und sind geruestet fuer das Kiwiland.

Coffs Harbour (Dorrigo NP) nach Sydney (05.11.2005-01.12.2005)
Das Wetter verschlechtert sich zusehends, und Coffs Harbour praesentiert sich uns nass und grau. Die Cabins sind alle ausgebucht. So schlagen wir tapfer unser Lager auf und setzen uns unter unsere Sonnenstore. Gegen Abend, puenktlich zur Kochzeit wird aus dem leisen Regen der reinste Wolkenbruch, und wir verziehen uns in die Campers Kitchen. Am Morgen scheint schon wieder die Sonne und der ueberflutete Camping und unsere Ausruestung trocknen schnell. Nach einem kurzen Rundgang im Hafen fahren wir in die Berge, in den Dorrigo Nationalpark. Hier oben ist das Wetter leider immernoch regnerisch und kuehl, und dazu kommen noch die Fliegen! Umso gruener und ueppiger ist dafuer der Regenwald. Beim interessanten Visitor Center hat es einen Mini Air Walk, wo man von einer Plattform in die Wipfel der Baumriesen hinabsehen kann. Wir brechen zu einem kleinen Spaziergang auf und verdraengen das Warnschild "Vorsicht Blutegel" aus unseren Gedanken. Zurueck beim Auto muessen wir Schuhe und Socken genau untersuchen, und finden prompt ein paar vorwitzige Kerlchen, die unterwegs zu unseren Waden sind. Die Italiener neben uns haben das Warnschild offenbar nicht gesehen, und sind unbekuemmert im Regenwald durchs Unterholz gestrolcht. Von weitem sehen wir ganze Herden auf ihren Schuhen
tanzen. Herbie erbarmt sich und macht sie darauf aufmerksam. Das danach ausbrechende Gezeter und Geschrei war ganz amuesant.
Wir entscheiden uns, diese Nacht in einem Guesthouse zu verbringen. Das Haus liegt in einem kleinen Tal, ausserhalb von Dorrigo und die Besitzerin Helen ist gleichzeitg Teilzeit Ranger im Nationalpark und wie wir spaeter erfahren, Teilzeit Radiomoderatiorin im Lokalradio. Wir sind die einzigen Gaeste und duerfen ihre Kueche benuetzen. Nach dem gemeinsamen Abendessen lassen wir uns breitschlagen, mit Helen ein Interwiev ueber unsere "Amazing adventures in Australia" fuers Lokalradio aufzunehmen.
Fuer unsere Wanderung zu den Crystal Showers ruesten wir auf gegen die Blutegel und besprayen Fuesse, Socken, Schuhe und Hosenbeine ausgiebig mit Aeroguard. Die Wanderung ist sehr schoen, und unsere Aeroguardfuesse waren fuer die Blutegel ueberhaupt nicht attraktiv!
Wir fahren zurueck an die Kueste, nach Port Maquarie. Der Camping liegt an der Muendung des Hasting Rivers, Walking Distance zu Strand und Stadt. Die Stadt liegt in einem sogenannten Koala Korridor und wir hoffen darauf, nochmals einen Blick auf diese putzigen Tiere zu erhaschen. Wir statten dem Koala Hospital, welches inmitten eines kleinen Eukalyptuswaeldchens liegt, einen Besuch ab. Diese Einrichtung funktionniert nur dank Spenden und vielen Freiwilligen, die ihre Freizeit opfern, und den Kiosk unterhalten, Rundgaenge mit Touristendurchfuehren, Reinigungsarbeiten erledigen, und natuerlich Eukalyptusblaetter herbeischaffen um die Koalas zu fuettern. Nebst den Patienten haben wir im umliegenden Waeldchen Glueck und erspaehen drei Koalas hoch oben in den Wipfeln. Keine Chance mit der Digicam.
Auf der Fahrt in die Touristenorte Forster und Nelson Bay bringt das meteorologische Institut Wetterwarnungen im Radio und meldet Gewittersturm, Hagel und zerstoererische Winde, warnt sogar davor die Haueser zu verlassen. Wieder fallen wir an zwei aufeinanderfolgenden Tagen darauf herein und ziehen in ein Cabin. Beide Tage sind vorwiegend sonnig, von Gewitter und Regen keine Spur. Wir sind schon der Meinung, dass diese Meteorologen uns nun ein bisschen Geld schulden!?!
Schliesslich erreichen wir die Northern Beaches von Sydney und wir legen unseren letzten Stop ein. Wir fahren bis zur Spitze der Halbinsel, entlang der goldenen Straende bis zum beruehmten Palm Beach. Vom Barrenjoey Leuchtturm aus bietet sich uns eine wunderschoene Aussicht.
In Sydney haben wir im Stadtteil Sans Souci fuer zwei Wochen ein Cabin gebucht. Der Caravanpark ist trotz desolatem Zusatand gut besetzt. Die Preise fuer powered sites sind gepfeffert, und das Cabin ist im Vergleich preiswert. Natuerlich ist es ein Cabin der ersten Generation und muesste laengst ausgemustert sein. Wenigstens koennen wir ohne Bedenken unser ganzes, zum Teil schmutziges, Material aus dem Auto ausladen und auf den drei ueberzaehligen Kajuetenbetten lagern. Auch unsere acht Aluboxen finden einen Platz. Bald stellen wir fest, dass das Cabin ausser uns weitere nicht zahlende Bewohner hat. Wir informieren die Pestcontrol und tatsaechlich ziehen sich, nach der Behandlung, die Kakerlaken fuer ein paar Tage in ein anderes Cabin zurueck. Die naechstgelegene Abdampfanlage liegt, ca eine halbe Autostunde entfernt, an der Canterbury Road. Diese beruecksichtigen wir mehrmals. Die Feinarbeit mit Zahnbuerste, Draehten und aehnlichen Hilfsmittel koennen wir auf dem Camping erledigen. Wir teilen uns die Tage so ein, dass wir am Morgen putzen, und dann um die Mittagszeit mit Bus und Zug in die City fahren. Wir fahren nach Berkeley, um uns von Mary und Antek zu verabschieden und geniessen zusammen das feine Smorgasboard im Masterbuilders Club in Wollongong.
Unterwegs zum Zoll, wo wir einen Termin fuer die Carnet, bzw. Autoinspektion vereinbaren wollen, erreicht uns die Nachricht, dass "unser" Schiff ausfaellt. Die Don Carlos ist in einem Sturm steckengeblieben, und die Passage nach Auckland wurde abgesagt. Leichte Nervositaet macht sich bemerkbar, da die Wallenius Willhelmsen erst an Weihnachten wieder nach Auckland fahren wird. Ruth, von der DFDS-Spedition klemmt sich hinter das Telefon und hat eine Stunde spaeter einen Car Carrier gefunden, der noch rechtzeitig vor unserem Abflug von Sydney nach Auckland faehrt. Wir vereinbaren einen Termin mit dem Zoll fuer den 29.11.2005. Doch vorher erwarten wir noch unsere Freunde Claude und Erika. Wir besuchen die Oper und sehen uns Jiri, eine Auffuehrung des australischen Ballets an. Natuerlich lassen wir es uns nicht nehmen, vor der Vorstellung in der Operahouse Bar zu dinieren. Das Wetter spielt mit, und wir koennen die praechtige Aussicht auf Opera House und Harbour Bridge bei Sonnenschein geniessen.
Ruth laedt uns am Sonntag zum Zvieri in ihr Haus in Revesby Heights ein. Die Tischrunde besteht aus Schweizern, Deutschen und Oesterreichern, trotzdem unterhalten wir uns in Englisch. Es ist ein lustiger Abend mit feinen Haeppchen und gutem Wein. Danke fuer alles, Ruth.
Die letzten Reinigungarbeiten, einladen, Ware sichern und der Umzug zu Jaqui und Andrew nach Brighton le Sands findet am Montag statt. Die Fahrt nach Glebe Island, zur Zollinspektion und Einschiffung meistern wir dank Jaquis Insider Tips in 40 Minuten. Alles laeuft problemlos ab und bald schon marschieren wir ueber die Anzacbridge zum Fish Markt. Am Nachmittag treffen wir uns mit Claude und Erika, und unserem Freund Greg aus Sydney in der Stadt auf einen Schwatz, der sich bis in die Abendstunden ausdehnt. Greg laesst es sich nicht nehmen, uns "nach Hause" zu chauffieren. Das ist sehr lieb, denn wiedereinmal giesst es in Stroemen. Der Abschied von Claude und Erika ist nur fuer kurze Zeit, denn wir werden uns im Januar auf der Suedinsel von Neuseeland wiedersehen. Der letzte Tag in Sydney vergeht rasch. Wir muessen unsere Bankkontos aendern, erkundigen uns nochmals nach Poste Restante und durchqueren einletztes Mal
die Stadt zu Fuss, vom Opera House bis nach Surry Hills, wo wir im "einzigen authenitschen" Thai Restaurant von Sydney zu Abend essen. "Spice I am" wirbt fuer scharfe Gerichte, und ein "medium mild" Curry erweist sich als eines der hottesten Gerichte, die wir je gegessen haben. Vorsicht ist geboten!
Jacqui faehrt uns zum International Airport. Dank den erhoehten Sicherheitsvorkehrungen zieht sich die ganze Prozedur erheblich in die Laenge. Unsere vorreservierten guten Sitze befinden sich genau ueber dem Fluegel, trotzdem erhaschen wir ab und zu einen Blick auf das immer kleiner werdende Operahouse.


 
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